„Sing meinen Song“ist wie ein Säufer-Treffen
So geht es hinter den Fernseh-Kulissen zu
Gestern sahen Millionen den großen „Paddy-Themenabend“auf Vox: Erst bei „Sing meinen Song“(SmS) zur Primetime, anschließend in der Doku über sein Leben. Michael Patrick Kelly (41, nannte sich früher „Paddy“) ist schwer gefragt, kommt am 28. und 29. Juni auch zu uns, zu Open-Air Konzerten im Hamburger Stadtpark. Im MOPOInterview spricht er über die Schnapsverkostung bei SmS und seinen Vater.
Michael Patrick, wie hat es Ihnen gefallen, Gastgeber von „Sing meinen Song“zu sein?
Michael Patrick Kelly: Das war eine unvergessliche Erfahrung. Du hast ja keine Garantie, dass du dich mit allen verstehst und dass die Musik, die du machst, qualitativ hochwertig ist. Aber dann fand ich die Truppe wirklich super.
Hat Sie jemand der Teilnehmer überrascht?
Die Show schafft es immer wieder, die Bilder, die man sich von Kollegen macht, zu korrigieren. Nehmen wir Wincent Weiss. Viele denken vielleicht, das ist ein Pin-Up-Boy, den sich die Plattenfirma geangelt hat und dem ein paar Autoren die Hits schreiben. Aber der schreibt wirklich sein eigenes Zeug, aus seinem eigenen Leben.
Was war das Wichtigste, das Sie selbst von Ihrem Vater Dan gelernt haben?
Mein Vater hat mir einmal den Rat gegeben: „Keep your spirit free“(„Bleib im Kopf immer frei“). Er hat diese Freiheit und Unabhängigkeit wirklich verkörpert, sei es als Musiker, sei es philosophisch, sei es durch die Art, wie wir lebten – ich wurde in einem Campingwagen geboren und wuchs auf einem Hausboot auf. Immer, wenn ich heute merke, ich fühle mich nicht frei, ich habe zu viel Angst oder ich lasse mich einengen, denke ich an das Lebensmotto meines Vaters und traue mich, aus Strukturen auszubrechen. Für „Sing meinen Song“haben Sie und Ihre Kollegen in Südafrika wie in einer WG gelebt. Abstinent sieht man Sie in der Sendung ja nicht gerade.
Das hat ein bisschen was von einem Treffen der Anonymen Alkoholiker (lacht). Da wird ordentlich getrunken. Manchmal ist das einfach nötig. Ich habe zum Beispiel von Milow „Way Up High“gesungen, den Song hat er für seinen verstorbenen Vater geschrieben. Das habe ich mit meiner Geschichte und auch mit meiner Zeit im Kloster ein bisschen verbunden. Und nach diesem Auftritt war ich echt fertig mit den Nerven. Ich brauchte erstmal ein paar Bier.
Was wurde so gesoffen? Unterschiedlich. Jeder hat sein Ritual. Die einen trinken Ramazzotti, die anderen irgendwelche Schnäpse, die ich nicht so vertrage und immer über die Schulter gekippt habe. Gestern Abend waren meine Songs dran, da gab es Underberg. Ich trinke den vor jedem Konzert. Der hat aber auch nicht allen geschmeckt. Jeannette Biedermann trank lieber Tee mit Rum.