Hamburger Morgenpost

„Sing meinen Song“ist wie ein Säufer-Treffen

So geht es hinter den Fernseh-Kulissen zu

- STEFFEN RÜTH hamburg@mopo.de

Gestern sahen Millionen den großen „Paddy-Themenaben­d“auf Vox: Erst bei „Sing meinen Song“(SmS) zur Primetime, anschließe­nd in der Doku über sein Leben. Michael Patrick Kelly (41, nannte sich früher „Paddy“) ist schwer gefragt, kommt am 28. und 29. Juni auch zu uns, zu Open-Air Konzerten im Hamburger Stadtpark. Im MOPOInterv­iew spricht er über die Schnapsver­kostung bei SmS und seinen Vater.

Michael Patrick, wie hat es Ihnen gefallen, Gastgeber von „Sing meinen Song“zu sein?

Michael Patrick Kelly: Das war eine unvergessl­iche Erfahrung. Du hast ja keine Garantie, dass du dich mit allen verstehst und dass die Musik, die du machst, qualitativ hochwertig ist. Aber dann fand ich die Truppe wirklich super.

Hat Sie jemand der Teilnehmer überrascht?

Die Show schafft es immer wieder, die Bilder, die man sich von Kollegen macht, zu korrigiere­n. Nehmen wir Wincent Weiss. Viele denken vielleicht, das ist ein Pin-Up-Boy, den sich die Plattenfir­ma geangelt hat und dem ein paar Autoren die Hits schreiben. Aber der schreibt wirklich sein eigenes Zeug, aus seinem eigenen Leben.

Was war das Wichtigste, das Sie selbst von Ihrem Vater Dan gelernt haben?

Mein Vater hat mir einmal den Rat gegeben: „Keep your spirit free“(„Bleib im Kopf immer frei“). Er hat diese Freiheit und Unabhängig­keit wirklich verkörpert, sei es als Musiker, sei es philosophi­sch, sei es durch die Art, wie wir lebten – ich wurde in einem Campingwag­en geboren und wuchs auf einem Hausboot auf. Immer, wenn ich heute merke, ich fühle mich nicht frei, ich habe zu viel Angst oder ich lasse mich einengen, denke ich an das Lebensmott­o meines Vaters und traue mich, aus Strukturen auszubrech­en. Für „Sing meinen Song“haben Sie und Ihre Kollegen in Südafrika wie in einer WG gelebt. Abstinent sieht man Sie in der Sendung ja nicht gerade.

Das hat ein bisschen was von einem Treffen der Anonymen Alkoholike­r (lacht). Da wird ordentlich getrunken. Manchmal ist das einfach nötig. Ich habe zum Beispiel von Milow „Way Up High“gesungen, den Song hat er für seinen verstorben­en Vater geschriebe­n. Das habe ich mit meiner Geschichte und auch mit meiner Zeit im Kloster ein bisschen verbunden. Und nach diesem Auftritt war ich echt fertig mit den Nerven. Ich brauchte erstmal ein paar Bier.

Was wurde so gesoffen? Unterschie­dlich. Jeder hat sein Ritual. Die einen trinken Ramazzotti, die anderen irgendwelc­he Schnäpse, die ich nicht so vertrage und immer über die Schulter gekippt habe. Gestern Abend waren meine Songs dran, da gab es Underberg. Ich trinke den vor jedem Konzert. Der hat aber auch nicht allen geschmeckt. Jeannette Biedermann trank lieber Tee mit Rum.

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Johannes Oerding (l.) und Michael Patrick Kelly genehmigen sich bei „Sing meinen Song“ein paar Bier.
 ??  ?? Ein Ständchen für die Fans: die Kelly Family mit Vater Dan Kelly (M) 1998 auf dem Balkon von Schloss Gymnich.
Ein Ständchen für die Fans: die Kelly Family mit Vater Dan Kelly (M) 1998 auf dem Balkon von Schloss Gymnich.
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