Dreifachkiller lebenslang in den Knast
Duo ging bei Bluttaten mit extremer Brutalität vor
BIELEFELD - Im Frühjahr 2018 wurden drei Leichen in einem kleinen Ort in Nordrhein-Westfalen gefunden. Schnell gerieten zwei Männer in den Fokus der Ermittler. Gestern wurden sie vom Bielefelder Landgericht zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.
Der ganze Fall kam ins Rollen, als im März des vergangenen Jahres ein 30jähriger Mann im ostwestfälischen Hille gefunden wurde. Er wurde mit einem Maurerhammer erschlagen. Relativ zügig kam die Polizei dem heute 53 Jahre alten ehemaligen Fremdenlegionär Jörg W. auf die Spur – und damit auch der viel größeren Dimension des Falles. Im Zuge der Ermittlungen wurden auf einem Bauernhof die übel zugerichteten Leichen eines Nachbarn des Hofes (72) und eines Hilfsarbeiters (64) gefunden, die bereits längere Zeit als vermisst galten.
Und die Polizei kam auch einem Mittäter auf die Spur: dem ehemaligen Zeitsoldaten Kevin R. (25), der beinahe eine VaterSohn-Beziehung zu Jörg W. pflegte. Doch damit war es schnell vorbei. Die beiden beschuldigen sich gegenseitig. Verurteilt wurden sie gestern beide wegen Mordes in drei Fällen. „Die Schuld wiegt besonders schwer“, sagte der Vorsitzende Richter Georg Zimmermann zu beiden Angeklagten. Für den Älteren wurde Sicherungsverwahrung angeordnet. Eine Haftentlassung nach 15 Jahren wäre für ihn damit so gut wie ausgeschlossen.
Das Urteil ist auch ein Ergebnis der extremen Brutalität, mit der die Männer vorgegangen sind. Die Leichen zeigten Spuren brutaler Gewalt, Experten berichteten nach ihren Untersuchungen von zertrümmerten Knochen, von Brüchen und Hirnverletzungen. Die Taten verübte das Duo demnach mit Hammer, Ziegelsteinen und einem Messer.
Laut psychiatrischen Gutachten sind beide Angeklagte voll schuldfähig und psychisch gesund. Jörg W. und Kevin R. hatten zwar behauptet, der jeweils andere habe die Taten verübt, an mehreren Tatwerkzeugen waren aber DNA-Spuren von beiden gefunden worden. Sie hatten in dem zehnmonatigen Strafverfahren keine Schuld eingestanden. Erst ganz am Ende äußerten beide einmal, die Opfer täten ihnen leid.