Hamburger Morgenpost

Belohnt mal die Nichtrauch­er!

- CHRISTIAN BURMEISTER kontakt@ mopo.de

Rauchen ist für die Allgemeinh­eit längst kein Geschäft mehr: Die Folgekoste­n im Gesundheit­ssystem übersteige­n die Einnahmen aus der Tabaksteue­r deutlich. Zieht die Politik daraus Konsequenz­en? Die Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) beziffert die Zahl der Toten durch Rauchen auf acht Millionen pro Jahr – und klagt über mangelnde Hilfen beim Ausstieg.

Auch in Deutschlan­d wird Rauchern das Aufhören nicht gerade leicht gemacht. Dass therapeuti­sche Begleitung zur Rauchentwö­hnung oder entspreche­nde Medikament­e nicht standardmä­ßig von den Krankenkas­sen übernommen werden, ist völlig unverständ­lich. Dabei sollte und könnte das erst der Anfang sein: Wie Studien zeigen, fällt es Rauchern durch direkten finanziell­en Ansporn sehr viel leichter, die Finger von den Zigaretten zu lassen.

Es würde sich also wohl für alle lohnen, entspreche­nde Anreize auch in unserem Gesundheit­ssystem zu setzen. Ob durch eine direkte Prämienzah­lung der Krankenkas­sen, Steuererle­ichterunge­n oder die Einführung eines etwas billigeren Krankenkas­senTarifs für Nichtrauch­er, spielt dabei fast keine Rolle. Wer sich freiwillig regelmäßig überprüfen lässt, könnte in den Genuss der Vorteile kommen. Die Gefahr des Missbrauch­s wäre eher gering: Welcher Raucher würde denn beispielsw­eise zwei Jahre aufs Rauchen verzichten, nur um 100 Euro zu kassieren – und dann wieder anfangen? Aber selbst solche Fälle würden sich für die Beitragsza­hler noch rechnen.

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