Belohnt mal die Nichtraucher!
Rauchen ist für die Allgemeinheit längst kein Geschäft mehr: Die Folgekosten im Gesundheitssystem übersteigen die Einnahmen aus der Tabaksteuer deutlich. Zieht die Politik daraus Konsequenzen? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beziffert die Zahl der Toten durch Rauchen auf acht Millionen pro Jahr – und klagt über mangelnde Hilfen beim Ausstieg.
Auch in Deutschland wird Rauchern das Aufhören nicht gerade leicht gemacht. Dass therapeutische Begleitung zur Rauchentwöhnung oder entsprechende Medikamente nicht standardmäßig von den Krankenkassen übernommen werden, ist völlig unverständlich. Dabei sollte und könnte das erst der Anfang sein: Wie Studien zeigen, fällt es Rauchern durch direkten finanziellen Ansporn sehr viel leichter, die Finger von den Zigaretten zu lassen.
Es würde sich also wohl für alle lohnen, entsprechende Anreize auch in unserem Gesundheitssystem zu setzen. Ob durch eine direkte Prämienzahlung der Krankenkassen, Steuererleichterungen oder die Einführung eines etwas billigeren KrankenkassenTarifs für Nichtraucher, spielt dabei fast keine Rolle. Wer sich freiwillig regelmäßig überprüfen lässt, könnte in den Genuss der Vorteile kommen. Die Gefahr des Missbrauchs wäre eher gering: Welcher Raucher würde denn beispielsweise zwei Jahre aufs Rauchen verzichten, nur um 100 Euro zu kassieren – und dann wieder anfangen? Aber selbst solche Fälle würden sich für die Beitragszahler noch rechnen.