Nacht im Hafenkran Urlaubsgefühl mitten in Hamburg
Beim Betreten ist der Kran kleiner als erwartet, doch jeder Zentimeter ist gut durchdacht. Im unteren Bereich befindet sich eine Kombüse mit zwei Stühlen, einer Mini-Bar, einem kleinen Holztresen mit Waschbecken und einer Kaffeemaschine. Im hinteren Teil des Zimmers versteckt sich eine Regendusche hinter einer schwarzen Glastür.
Der Hafenkran ist kein FünfSterne-Hotel, es gibt weder Lobby noch einen Liftboy, und trotzdem zieht einen die Atmosphäre des Krans sofort in den Bann. Der moderne Raum mit industriellem Charakter verleiht Urlaubsfeeling mitten in Hamburg: Die blauen Wände erinnern an die Weiten des Meeres. In Kombination mit dem verbauten Holz taucht man in eine eigene Welt ein. Trotz aller Freude über die Innenausstattung meldet sich das Hungergefühl wieder. Ich beschließe, in den nächstgelegenen Supermarkt zu gehen und mir etwas zum Aufwärmen zu holen. Pizza vielleicht. Mein Blick schweift durch den Raum, doch vergebens suche ich nach einem Backofen oder einer Mirkowelle. Hm, dann wird es vielleicht doch das Fischbrötchen um die Ecke. Hamburger Hafenbasar“vom Kiez in den alten Schwimmkran gezogen, noch bevor dieser überhaupt zum Hotel unfunktioniert werden sollte. Tim Wittenbecher erzählt: „Dr. Gereon Boos, der den Hafenkran umgebaut und in den Sandtorhafen gelegt hat, um ,Harrys Hafenbasar‘ unterzubringen, war ein früherer Drachenboot-Freund von Marcel und mir.“Als dieser im Sterben lag und das Fortbestehen seines Herzensprojekts sichern wollte, habe er die beiden Kumpels sowie einen weiteren Freund auf die Idee gebracht, ein Hotelzimmer im Führerhaus unterzubringen.
Und so wurde das SeemannsMuseum mit über 300 000 Gegenständen, darunter antike Masken, Statuen und Waffen, gerettet. Noch heute begrüßen einen die Figuren auf dem Weg vorbei am Schwimmkran.