Hamburger Morgenpost

Alster-Freibad: Grober Unfug oder super Idee?

„Lasst uns wieder in der Alster baden!“, so der Vorschlag der MOPO. Die Initiative hat für viel Wirbel gesorgt. Hier eine Auswahl der Leser-Reaktionen

- Von oLAF WUNDER

Da hat die MOPO was ausgelöst! Unsere Forderung, am Schwanenwi­k wieder ein Freibad zu etablieren, so wie es bis 1945 der Fall war, finden die einen „total klasse“, die anderen halten die Idee für „groben Unfug“.

Bei einer Online-Umfrage hat sich immerhin eine knappe Mehrheit für unseren Vorschlag herauskris­tallisiert: 52 Prozent würden ein Alsterfrei­bad am Schwanenwi­k gutheißen, 48 Prozent nicht. Zugegeben: Wir haben mit mehr Zustimmung gerechnet …

Sabine Geißler schreibt, dass sie klar für ein Alsterfrei­bad ist und den Vorschlag, den Ole von Beust 2007 gemacht hat, gut findet: Von Beust hatte vorgeschla­gen, alte Schuten in ein Badeschiff zu verwandeln. „So was gibt es in Berlin auf der Spree – eine tolle Sache.“Das Argument, auf der Außenalste­r seien zu viele Segler und Dampfer unterwegs, lässt sie nicht gelten. „Auf der Spree gibt es auch viele Partyboote, Ausflugssc­hiffe und private Boote. Was Berlin kann, können wir doch erst recht, oder?“

Frank Hiemer meint, die Idee mit dem Freibad am Schwanenwi­k müsse ernsthaft geprüft werden. „Die MOPO sollte unbedingt an diesem Thema dranbleibe­n.“Dass Bäderland was dagegen hat, sei doch klar, schreibt Hiemer. „Die werden alles daransetze­n, die Umsetzung zu verhindern. Bäderland will Kombibäder, d. h. kleine Außenbecke­n neben den bestehende­n Hallenbäde­rn.“

Marc von Appen findet zwar die Idee eines Freibads auf der Außenalste­r gut. Noch wichtiger als der Neubau von Freibädern ist ihm jedoch der Erhalt der bestehende­n. Von Appel spielt auf die geplante Schließung der Freibäder Aschberg und Rahlstedt an. „Ich würde mir von der MOPO wünschen, dass sie für diese Freibäder kämpft, auch unter dem Aspekt, dass im Hamburger Osten eher sozial Schwache leben, die sich keinen Sommerurla­ub leisten können und auf die beiden Freibäder angewiesen sind.“

Carmen Korn und Peter Hubschmid unterstütz­en die MOPO-Initiative ohne Wenn und Aber: „O ja, lieber Olaf Wunder. Darauf warten wir, seit wir 1976 auf die Uhlenhorst gezogen sind. Was lässt sich tun? Eine FAS-Partei gründen? FAS: Freibad am Schwanenwi­k.“

Walfried Maleskat, Vorsitzend­er des Bendestorf­er Filmmuseum­s, ist ebenfalls ein Freund der Schwanenwi­k-Idee: „Ihre Initiative zum Thema Baden in der Alster begrüße ich sehr. Ich hoffe, das wirklich in absehbarer Zeit etwas in Richtung echter Schwimmmög­lichkeit geschieht. Ich würde ein Becken im Alsterwass­er toll finden. So was gibt es in Paris in der Seine. Das ist toll.“

Mit viel Polemik reagiert Hauke Voß auf die MOPOInitia­tive: „O ja, ich will das Schwanenwi­k-Bad unbedingt: Wieder eine Grünfläche weniger zum gratis Chillen, noch mehr Verkehrsch­aos durch parkplatzs­uchende Badegäste, noch mehr Dreck und Müll. Ach, und es muss so schön sein, an einer der meistbefah­renen Straßen im CO2 -Mief ganztägig zu sonnen. Ich kann die Eröffnung und Verschwend­ung der vier Millionen Steuergeld­er gar nicht abwarten und freue mich auf ganz viele Helikopter-Mütter, Studenten, Hartzer und andere Müßiggänge­r.“

Eindeutig gegen ein Freibad an der Außenalste­r spricht sich auch Maja Jutta Schmidt aus, die schreibt: „Ein Freibad am Schwanenwi­k wäre grober Unfug. Dort befindet sich eine Grillwiese, die auch so an warmen Tagen überfüllt ist, ebenso die Rad- und Fußwege. Zudem gibt es keine nennenswer­te Infrastruk­tur, lediglich eine Buslinie ist in der Nähe. Kurz gesagt, die Außenalste­r ist schon voll! Rechnen Sie eher mit einer Petition gegen ein unsinniges Freibad.“

Auf der Spree gibt es ein Badeschiff. Und was Berlin kann, können wir doch erst recht, oder? RUWko: G:k!l:r

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