„HVV-Ringe sollen abgeschafft werden“
CDU möchte das Tarifsystem überarbeiten
Das HVV-Tarifsystem ist kompliziert, keine Frage – aber muss es deswegen gleich radikal reformiert werden? Das planen zumindest CDU-Politiker aus Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Ihr Ziel: Die HVV-Ringe sollen abgeschafft werden!
Dieser Vorstoß kommt vor allem aus den umliegenden Bundesländern. Je weiter weg Pendler wohnen, desto mehr der fünf Ringe (A bis E) müssen sie passieren – und auch mehr zahlen. Deswegen fahren viele mit dem Auto dicht an Hamburg heran, ehe sie auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen.
„Das ist nicht Sinn der Sache. Das Tarifsystem muss überarbeitet werden“, sagt Dennis Thering (CDU). Er präferiert ein System mit Chip-Karte oder HandyApp, das die Fahrten von Fahrgästen automatisch abrechnet. Datenschützer kritisieren jedoch, dass dadurch Bewegungsprofile der Nutzer erstellt werden können. „Das erwähnte Projekt im Verkehrsverbund RheinNeckar ist ein Luftlinientarif, der im HVV nicht praktikabel wäre“, sagt ein HVVSprecher. Ein Beispiel: Wer mit der S-Bahn von Buxtehude nach Blankenese fährt, würde mit dem Luftlinientarif weniger zahlen als ein Fahrgast, der bereits auf der Hälfte der Strecke – etwa in Wilhelmsburg – aussteigt.
Die CDU macht jedoch auch sinnvollere Vorschläge. So sollen die S4 und die S21 gebaut bzw. ausgebaut, marode Brücken erneuert und die veraltete Infrastruktur im Bahn-Netz modernisiert werden.