Ermittlungen gegen Jatta eingestellt!
Keine Zweifel an seiner Identität:
Am Sonntag beim HSV-Sieg gegen Hannover war Bakery Jatta der gefeierte Held im Volksparkstadion. Mit seinem Tor zum 3:0 hatte er das Stadion zum Explodieren gebracht und auch bei den Mitspielern für Gänsehaut gesorgt. „Das war vielleicht schon der Moment der Saison“, so Trainer Dieter Hecking, der sich wie alle beim HSV mit und für Jatta freute. Gestern gab es dann den nächsten Grund zum Jubeln: Die zuständige Behörde in Hamburg hat keine Zweifel an Jattas Identität.
Endlich Klarheit für Bakery Jatta. Anfang August hatte die „Sport Bild“ausführlich über mögliche Zweifel an Jattas Identität berichtet und die Vermutung aufgestellt, dass der Stürmer in Gambia bereits früher unter dem Namen Bakary Daffeh gespielt habe und eigentlich auch schon gut zwei Jahre älter sei. Klare Beweise für die Vorwürfe gab es nicht, ermittelt wurde seitdem trotzdem auf vielen Ebenen. Mit Bochum, Karlsruhe und Nürnberg legten sogar drei Vereine Protest gegen die Wertung ihrer Spiele gegen den HSV ein, weil der eingesetzte Spieler Jatta vielleicht ja gar nicht hätte auflaufen dürfen.
Jatta selbst hatte zusammen mit seinem Anwalt Thomas Bliwier eine Stellungnahme beim DFB und auch beim Bezirksamt HamburgMitte abgegeben. Dabei wurden alle Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Auch wichtige Dokumente (gültiger Reisepass, Auszug aus dem gambischen Geburtenregister, eidesstattliche Versicherung eines Regierungsbeamten) wurden vorgelegt.
Bezirksamtsleiter Falko Droßmann teilte gestern Vormittag nun mit: „Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat die bereits vorliegenden und neue Unterlagen, die im Rahmen der Anhörung vorgelegt wurden, geprüft. Aus den dem Bezirksamt vorliegenden Unterlagen gehen keine belastbaren Anhaltspunkte hervor, die ausländerrechtliche Maßnahmen begründen würden. Die aufgekommen Zweifel an der Richtigkeit der Angaben haben sich im Rahmen der Anhörung nicht bestätigt.“
Für die Behörde in Hamburg ist der Fall damit abgeschlossen. Jatta ist Jatta! Es gibt keine Zweifel an seiner Identität. Auch Hamburgs Innenund Sportsenator Andy Grote äußerte sich: „Gut, dass jetzt Klarheit herrscht und der Sport wieder im Vordergrund stehen kann! Damit haben andere die Chance, sich im Sinne sportlicher Fairness zu rehabilitieren und ihren Protest zurückzuziehen. Das Zusammenstehen des HSV ist die richtige Antwort auf ein solches Verhalten.“
Ich gehe davon aus, dass der Fall abgeschlossen ist und sich das Verfahren erledigt hat. Jatta-Anwalt Thomas Bliwier
Von einer „sehr erfreulichen Entwicklung“und einem „ganz, ganz wichtigen Schritt in die richtige Richtung“, sprach Dieter Hecking. Jattas Anwalt sagte: „Ich gehe davon aus, dass der Fall nun abgeschlossen ist und sich das Verfahren damit erledigt hat.“Für die Behörde in Hamburg gilt das auf jeden Fall. Noch unklar ist hingegen, wie die DFL und der DFB nun reagieren werden. Einerseits haben auch sie jetzt klare Argumente, die für eine komplette Entlastung Jattas sprechen, auf der anderen Seite stehen auch weiterhin die Proteste aus Nürnberg, Bochum und Karlsruhe im Raum. Die Verhandlung des Nürnberger Einspruches soll eigentlich am 9. September in Frankfurt stattfinden. Der DFB teilte gestern mit, dass bislang noch keine Einladung zu dem Gerichtstermin erfolgt sei. Sollten die betreffenden Vereine ihre Einsprüche aufrechterhalten, müsse sich das DFB-Sportgericht allerdings mit dem Sachverhalt befassen. Die Beweispflicht läge in diesem Fall bei den Vereinen. Ob Nürnberg, Karlsruhe und Bochum ihre Proteste zurückziehen werden, wird sich wohl erst in den nächsten Tagen entscheiden. Klar ist dagegen: Hannover 96 wird auf keinen Fall Einspruch gegen die Pleite am Sonntag beim HSV einlegen. Die DFL gab nach den abgeschlossen Ermittlungen der Behörde gestern erneut bekannt, dass die Spielberechtigung für Jatta weiterhin ihre Gültigkeit behält.