Nazis sorgen in St. Pauli-Fanblock für „Ordnung“
Nach der Provokation in Dresden: Jetzt spricht die Security-Firma
Zwei Ordner trugen beim Auswärtsspiel des FC St. Pauli in Dresden T-Shirts mit nationalsozialistischen Symbolen und provozierten damit die Fans des Kiezklubs. Nachdem die Polizei Dresden nun offiziell Strafanzeige wegen der „Verwendung von verfassungsfeindlichen Symbolen“gestellt hat, meldet sich nun auch die Hamburger SecurityFirma zu Wort, die den Einsatz an dem Tag geleitet hat.
Bei dem, was sich am Sonntag auf den Tribünen des RudolfHarbig-Stadion in Dresden ereignete, geriet die spektakuläre Aufholjagd von Dresden in den Hintergrund. Neben diskriminierenden und geschmacklosen Plakaten der Dynamo-Fanszene sorgten vor allem zwei Ordner für Schlagzeilen.
Als die beiden Männer angewiesen wurden, eine lange Deutschlandfahne auf Höhe des Gästeblocks zu entfernen, weil diese den Fluchtweg behinderte, verweigerten sie dies. Daraufhin wurden sie vom Leiter des Hamburger Sicherheitsdienstes vom Dienst suspendiert. Doch anstatt zu gehen, zogen die beiden Ordner ihre Ordner-Leibchen aus und standen weiter demonstrativ im Sitzbereich des Gästeblocks.
Auf ihren Shirts zu sehen: der Schriftzug „3 Division für Sicherheit des deutschen Volkes“, darüber prangt der Totenkopf der Waffen-SS. Nachdem Fans des FC St. Pauli Fotos davon im Internet verbreitet hatten, reagierte Dynamo Dresden auf die Vorfälle und verurteilte das Verhalten der Sicherheitskräfte.
Dynamo Dresden muss wegen der geschmacklosen Banner und der Aktion der Ordner nun mit einer empfindlichen Geldstrafe rechnen. „Die beiden betroffenen Personen sind bei einem Subunternehmen angestellt und spontan auf die Ordnerliste für das Spiel gesetzt worden“, erklärt der Geschäftsführer der Hamburger Security-Firma Power, Carsten Klauer, auf MOPO-Nachfrage. Die beiden Mitarbeiter wurden von der betroffenen Firma suspendiert. „Das ist ein schlimmer Vorgang, der nicht passieren darf“, so Klauer. „Wir stehen mit unserem Unternehmen für Toleranz und Respekt.“
Das ist ein schlimmer Vorgang, der nicht passieren darf. Carsten Klauer, Geschäftsführer der Security-Firma Power