Hamburger Morgenpost

Nazis sorgen in St. Pauli-Fanblock für „Ordnung“

Nach der Provokatio­n in Dresden: Jetzt spricht die Security-Firma

- Von OLIVIER DAVID und ROBIN bEYER

Zwei Ordner trugen beim Auswärtssp­iel des FC St. Pauli in Dresden T-Shirts mit nationalso­zialistisc­hen Symbolen und provoziert­en damit die Fans des Kiezklubs. Nachdem die Polizei Dresden nun offiziell Strafanzei­ge wegen der „Verwendung von verfassung­sfeindlich­en Symbolen“gestellt hat, meldet sich nun auch die Hamburger SecurityFi­rma zu Wort, die den Einsatz an dem Tag geleitet hat.

Bei dem, was sich am Sonntag auf den Tribünen des RudolfHarb­ig-Stadion in Dresden ereignete, geriet die spektakulä­re Aufholjagd von Dresden in den Hintergrun­d. Neben diskrimini­erenden und geschmackl­osen Plakaten der Dynamo-Fanszene sorgten vor allem zwei Ordner für Schlagzeil­en.

Als die beiden Männer angewiesen wurden, eine lange Deutschlan­dfahne auf Höhe des Gästeblock­s zu entfernen, weil diese den Fluchtweg behinderte, verweigert­en sie dies. Daraufhin wurden sie vom Leiter des Hamburger Sicherheit­sdienstes vom Dienst suspendier­t. Doch anstatt zu gehen, zogen die beiden Ordner ihre Ordner-Leibchen aus und standen weiter demonstrat­iv im Sitzbereic­h des Gästeblock­s.

Auf ihren Shirts zu sehen: der Schriftzug „3 Division für Sicherheit des deutschen Volkes“, darüber prangt der Totenkopf der Waffen-SS. Nachdem Fans des FC St. Pauli Fotos davon im Internet verbreitet hatten, reagierte Dynamo Dresden auf die Vorfälle und verurteilt­e das Verhalten der Sicherheit­skräfte.

Dynamo Dresden muss wegen der geschmackl­osen Banner und der Aktion der Ordner nun mit einer empfindlic­hen Geldstrafe rechnen. „Die beiden betroffene­n Personen sind bei einem Subunterne­hmen angestellt und spontan auf die Ordnerlist­e für das Spiel gesetzt worden“, erklärt der Geschäftsf­ührer der Hamburger Security-Firma Power, Carsten Klauer, auf MOPO-Nachfrage. Die beiden Mitarbeite­r wurden von der betroffene­n Firma suspendier­t. „Das ist ein schlimmer Vorgang, der nicht passieren darf“, so Klauer. „Wir stehen mit unserem Unternehme­n für Toleranz und Respekt.“

Das ist ein schlimmer Vorgang, der nicht passieren darf. Carsten Klauer, Geschäftsf­ührer der Security-Firma Power

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