Bitte keine Pop-Plappereien!
Niels Frevert ist nicht gerade ein Musiker, der seine Fans mit Alben überschüttet. Seit dem Ende seiner Band Nationalgalerie 1996 hat der Hamburger nur sechs Werke veröffentlicht. Eines davon trug den poetischen Titel „Seltsam Öffne Mich“und ist 2003 bei Tapete Records erschienen – dem besonderen Hamburger Label mit Faible für besondere Typen wie Frevert.
Für solche also, die ein wenig um die Ecke denken und ihre Songs „Tag ohne Namen“, „Du musst zuhause sein“, „Durchsichtiger Blues“oder „Tränen in mein Herz“nennen. Anfang der Nullerjahre wurde Frevert mit seinem Poesie-Gitarrenpop hanseatischer Prägung bekannt.
Dann dauerte es wieder eine Weile, bis man Neues von Frevert hörte. 2008 folgte das Album „Du kannst mich an der Ecke rauslassen“, 2011 „Zettel auf dem Boden“und 2014 dann „Paradies der gefälschten Dinge“. Allesamt Werke, die irgendwie nicht gemacht waren für den ganz großen Erfolg.
Das lag vor allem daran, dass Freverts Texte sich stets davor hüten, Pop-Phrasen zu wiederholen. Pop-Plappereien über Liebe und Schmerz, die mag er nicht so sehr – und darauf zu verzichten, das sei „so leicht wie eine Feder“, wie er im Gespräch bekennt.
Als „Popmusik für Erwachsene“wurden diese Lieder einmal bezeichnet, die von Krisen der eigenen Generation berichten, von Unglücken, zu denen dennoch die Streicher jubilieren. Erwachsene Popmusik? Das bedeutet für Frevert,
Auch beim vierten und fünften Mal Hören gibt es noch etwas zu entdecken. Niels Frevert