Traurige Gewissheit: Es ist Nathalies Leiche
Bürgermeister spriCht erstmAls üBer TAtverdÄChtigen
Am Sonnabendvormittag fand ein Spaziergänger mit seinem Hund auf einem Feld zwischen Humptrup und Süderlügum (Kreis Nordfriesland) eine abgedeckte Leiche. Jetzt die traurige Gewissheit: Es handelt sich um die seit Mitte August verschwundene Nathalie Minuth.
Zwei Wochen lang wird die 23-jährige Nathalie aus Stadum in Nordfriesland vermisst. Am Donnerstag vergangener Woche wird ein 46 Jahre alter Deutscher festgenommen, von der jungen Frau fehlt jedoch weiter jede Spur.
Seit der Obduktion steht nun fest: Bei der am Sonnabend entdeckten Leiche handelt es sich um die seit dem 17. August Vermisste. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei gestern in Flensburg mit: „Ein Abgleich von individuellen Merkmalen der Leiche mit der Vermissten ergab Übereinstimmungen.“
Das Ergebnis eines DNAAbgleichs steht noch aus. Auch weitere Untersuchungen zur Feststellung der Todesursache sollen noch durchgeführt werden. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von einem Tötungsdelikt aus. Ein 46-jähriger Mann wurde wegen des dringenden Verdachts des Totschlags festgenommen (MOPO berichtete mehrfach). Der Hof des Mannes in Humptrup nahe der dänischen Grenze wurde durchsucht. Er selbst sitzt in Untersuchungshaft. Geäußert hat er sich bisher nicht zu den Vorwürfen, wie die Leitende Oberstaatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt sagte.
Weiter äußerten sich die Ermittlungsbehörden am Montag nicht. Weder zur Todesursache und zum möglichen Motiv noch zu der Frage, ob und wenn ja, woher sich der Tatverdächtige und das spätere Opfer kannten. „Die Ermittlungen haben Vorrang“, sagte StahlmannLiebelt knapp.
Der Tatverdächtige lebt seit ungefähr sieben Jahren in Humptrup, so Bürgermeister Erich Johanssen. Viel Kontakt zu der restlichen Dorfbevölkerung hätten er und seine Frau aber nicht gehabt. „Sie haben ganz zurückgezogen gelebt“, sagt er. „Wir sind alle sprachlos.“