Die Sandsack-Posse von Eimsbüttel
Wasser läuft in Wohnung:
Michael Harberg verlässt seine Wohnung nicht mehr, ohne am Eingang Sandsäcke aufgetürmt zu haben. Doch der 65-Jährige lebt nicht im „Überflutungsgebiet“der Elbe, sondern in Eimsbüttel. Baumaßnahmen des Bezirksamts haben in seiner Souterrainwohnung zu Wassereinbrüchen geführt.
Die Tornquiststraße ist zwischen Schulweg und Eppendorfer Weg abschüssig. Bei Starkregen bilden sich hier kräftige Wasserströme, die bisher aber immer an der Souterrainwohnung Michael Harbergs vorbeiflossen.
Bis vor acht Tagen. Da liefen die Wassermassen nach einem Regenschauer direkt in seinen Eingang und setzten seine 86 Quadratmeter große Wohnung unter Wasser.
„Ich guck mir eigentlich gern Unwetter an, doch jetzt kam eine richtige Flutwelle auf mich zu“, sagt Michael Harberg. Die ganze Nacht über war der Mieter am Feudeln. Aber die Feuchtigkeit sitzt natürlich in allen Ritzen des Altbaus, der Schaden dürfte deutlich mehr als 10 000 Euro betragen.
Seit 35 Jahren lebt der Mieter in der Wohnung – nie gab es Probleme mit eindringendem Regenwasser.
Der vermutliche Grund der Misere war schnell gefunden. Drei Monate lang waren die Kehre und der Gehweg am Haus Tornquiststraße 7 vom Bezirksamt Eimsbüttel umgestaltet worden. Vor vier Wochen sind die Arbeiten abgeschlossen worden. Doch der Gehweg vor der Souterrainwohnung war nun einige Zentimeter höher geraten als bisher. Und deswegen flossen die Wassermaßen nicht mehr am Haus vorbei Richtung Eppendorfer Weg, sondern suchten sich ihren Weg über die Treppe in die Souterrainwohnung. Und nun? Ist am Mittwoch erst mal ein Ortstermin an der Tornquiststraße anberaumt – mit Vertretern von Bezirksamt, Hausbesitzer und der verantwortlichen Baufirma. Vermutlich muss der Gehweg neu gepflastert werden.