Trockendock 17: Ambulanz für die ganz großen Pötte
Darum ist das Mega-Bassin mehr als nur ein schwarzer Balken mit Schriftzug
Viele Hamburger kennen diese schwarzen Stahl-Balken, die man von den Landungsbrücken aus sieht. Die Aufschriften der Docks gehören zum Hamburger Hafen wie die kreischenden Möwen, die Jagd auf Fischbrötchenreste machen.
Doch was in einem Dock wie dem mit der Nummer 17 abläuft, wissen viele nicht. Zunächst einmal: Die Dimensionen von Dock Elbe 17 sind gigantisch. Es zählt mit einer Länge von 351 Metern und einer Breite von 59 Metern zu den größten Europas.
Die Schiffe, die hier trockengelegt werden, haben ein Problem – und das ist oft nicht nur kosmetischer Natur. Klar, einen neuen Anstrich gibt’s auch, doch die Techniker, Ingenieure, Arbeiter, die hier am Werkeln sind, haben wohl so ziemlich jeden Kahn flottgekriegt. Von Wartung, Klasse-Instandsetzungen (eine Art Schiffs-TÜV) über Reparatur bis hin zu Umbauten reicht das Repertoire.
Die Pötte, die wie in einer Ambulanz fit für die Herausforderungen der Meere gemacht oder gebaut werden, müssen zum Eindocken erst mal eine Art Manövertanz vollziehen: Bei Flut navigieren Hafenlotsen sie in die richtige Stellung. Ein sogenannter Azipod-Antrieb oder Schlepper sowie eine Quersteueranlage sorgen beim Einlaufen in das StahlBassin für die richtige Position. Erst wenn das Schiff sicher zum Stehen gekommen ist, wird das Elbwasser langsam aus dem Dock gelassen.
Dafür dass ein tonnenschwerer Kreuzfahrer nicht wie ein angeschlagener Boxer umkippt, sorgen bestimmte Stellen im Schiffsboden, die stark genug sind, das gesamte Schiff zu tragen. Im Dock gibt es Pallen, also mit Gummi gepolsterte Betonblöcke, die als Stützvorrichtung dienen.
Elbe 17 wurde wähBlohm rend des Zweiten Weltkriegs gebaut. Von den Nazis wurde plötzlich angeordnet, dass das offene Dock überdacht und als bombensicherer Bauplatz für U-Boote hergerichtet werden sollte. Dagegen protestierte & Voss – mit Erfolg.