Kampfkandidatur: Diese Frau will Hamburgs FDP anführen
Parteiinterner Haussegen hängt schief: Sonja Jacobsen tritt gegen Anna von Treuenfels-Frowein an
Es rumort bei Hamburgs FDP! Seit der Spitzenkandidatur von Anna von Treuenfels-Frowein hängt der parteiinterne Haussegen schief – und es dürfte nicht besser werden. Denn völlig überraschend hat jetzt eine weitere FDP-Frau ihren Hut in den Ring geworfen!
Die Fraktionsvorsitzende der Liberalen in Bergedorf, Sonja Jacobsen, will auf FDP-Listenplatz eins bei der kommenden Bürgerschaftswahl antreten. Und das nicht einfach nur, damit die Mitglieder eine zusätzliche Wahloption bekommen. „Ich habe die Absicht, Spitzenkandidatin zu werden. Als Zählkandidatin sehe ich mich nicht“, so Jacobsen, die auf jeden Fall in die Bürgerschaft einziehen möchte. Und dafür auch die Kampfkandidatur in Kauf nimmt?
„Ich sehe das eher als Wettkampfkandidatur“, korrigiert sie. Keine andere Partei stelle den Wettbewerbsgedanken so in den Vordergrund wie die FDP. „Wir müssen also offen gegeneinander antreten.“Transparenz ist ein gutes Stichwort: Viele Liberale zeigten sich unglücklich darüber, wie von TreuenfelsFrowein vom Landesvorstand um Landes-Chefin Katja Suding im Juni als Spitzenkandidatin nominiert wurde. Aus der Parteibasis ist zu hören, dass von Treuenfels-Frowein eine Kandidatin von Sudings Gnaden sei.
„Die Mitglieder waren nicht glücklich, von der ausgemachten Spitzenkandidatur aus der Presse zu erfahren“, sagt Sonja Jacobsen. Sie möchten vielmehr in einem transparenten Prozess von Beginn an mitgenommen werden. „Deswegen habe ich bereits am Freitag den Landesverband gebeten, meine Kandidatur über den Verteiler zu schicken.“
Auch ihre Konkurrentin sowie die Landes-Chefin habe sie rechtzeitig informiert. „Anna von Treuenfels und ich haben uns Glück gewünscht. Katja Suding hat die Kandidatur unkommentiert gelassen“, so Jacobsen. Es knistert spürbar – und die Spannungen werden sicher noch ein paar Wochen anhalten. Über die FDP-Landesliste für die Bürgerschaftswahl soll erst am 28.9. die Landesmitgliederversammlung entscheiden.