Die Taucher schliefen, als das Feuer kam
20 Tote und 14 Vermisste vor Küste Kaliforniens
LOS ANGELES - Sie hatten keine Chance dem Inferno zu entkommen. Als die „Conception“Montagfrüh um drei Uhr vor der kalifornischen Küste in Flammen aufging, schliefen die Passagiere unter Deck. Das Schiff wurde zur Todesfalle für die Taucher, die mit ihm auf Tour waren. 20 Leichen wurden bereits geborgen, für 14 Vermisste gibt es kaum noch Hoffnung.
Nur fünf Crewmitglieder schafften es, von der brennenden „Conception“ins Wasser zu springen, sie retteten sich in ein Beiboot, suchten verzweifelt Hilfe. Shirley Hansen und ihr Mann Bob schliefen in der Koje ihres Fischerboots „Great Escape“, als sie geweckt wurden. „Wir hörten ein lautes Hämmern gegen die Außenwand unseres Boots, erzählt Shirley der „Los Angeles Times“. „Die Männer waren verzweifelt und standen unter Schock. Einer trug nur eine Unterhose und schrie, dass seine Freundin noch an Bord ist. Ein anderer weinte.“Er berichtete, dass sie am Abend auf dem Boot die Geburtstage von drei Passagieren gefeiert hätten, darunter ein Mädchen (17), das von seinen Eltern auf der Tauchreise begleitet worden sei.
Zwei der Männer paddelten zurück zum brennenden Boot. Um zu sehen, ob sich andere Passagiere durch einen Sprung ins Wasser hatten retten können. Hansen: „Sie kamen nach einiger Zeit zurück und sagten, dass sie keine Menschenseele im Wasser gefunden hatten.“
Warum das Feuer ausbrach, ist noch unklar. Die Rettungsteams bargen zunächst die Leichen von zwei Männern und zwei Frauen. Sie könnten nur mithilfe von DNA-Tests identifiziert werden. Weitere Leichen entdeckten die Suchteams auf dem Meeresboden in knapp 20 Metern Tiefe. Noch konnten sie sie nicht an Land bringen. Das Schiff war etwa vier Stunden nach Ausbruch des Feuers gesunken.