Hier räumt das SEK eine Wohnung
60-Jähriger greift Polizisten mit Spiritus an:
Dramatische Zwangsräumung: Ein Mieter (60), der nicht aus seiner Wohnung wollte, bespritzte die Beamten mit Spiritus und bewarf sie mit Böllern und selbst gebauten Sprengkörpern. Das SEK musste anrücken, um den Mann zu überwältigen.
Der Räumungsbescheid für seine Wohnung am Immenbusch war ihm vor Wochen zugestellt worden. Am Mittwoch sollte es so weit sein. Doch als Gerichtsvollzieher, Vertreter des Vermieters und Polizei vor der Tür standen, eskalierte die Situation.
Der offenbar verwirrte Mieter bedrohte die Leute, bewarf sie mit Böllern und verschanzte sich in seiner Wohnung. Wegen der Vorkommnisse in Harburg im September 2018 war man sensibilisiert und forderte Verstärkung an. Damals hatte ein Mann Behördenmitarbeiter mit Spiritus übergossen und angezündet. Ein Sozialamtsmitarbeiter starb.
Auch die Lage in Osdorf spitzte sich immer weiter zu – keiner konnte den Mann beruhigen. Das SEK musste anrücken. Es entwickelten sich dramatische Szenen rund um das Mietshaus. Schwer bewaffnet und in Schutzkleidung, ließen sich Beamte der Spezialeinheit mit einer Drehleiter zum Balkon im zweiten Obergeschoss hochfahren. Unterdessen machten sich ihre Kollegen daran, die Wohnung über das Treppenhaus zu stürmen. Feuerwehrmänner bauten ein Sprungkissen auf. Schließlich gelang es der Spezialeinheit, den Mann in seiner Wohnung zu überwältigen. Er wurde festgenommen.
Am späten Nachmittag rückten Polizei und Feuerwehr erneut an. Bei der Wohnungsräumung waren weitere weitere selbst gebaute Sprengkörper entdeckt worden. Weil nicht eingeschätzt werden konnte, ob von ihnen größere Gefahr ausging, wurde ein Entschärfer alarmiert. Nach rund einer Stunde konnten die Sprengkörper abtransportiert werden.