Reise an den Amazonas, um zu helfen“
Besuch in der 9OpO-Redaktion: Das plant TV-Star Fernanda Brandão in ihrem Geburtsland Brasilien
Während das Feuer sich wie ein vielköpf ger ausgehungerter Drache brutal durch den Regenwald frisst, lässt Staatspräsident Jair Bolsonaro den AmazonasGipfel zur Bekämpfung der Brandherde sausen. Zeitgleich sitzt die gebürtige Brasilianerin Fernanda Brandão in der MOPO-Redaktion – und kann ihre Empörung kaum bändigen.
Die Sängerin war in die Barnerstraße gekommen, um als Promi-Besuch hinter die Kulissen der MOPOProduktion zu gucken. Nach Begeisterung über die modernen Arbeitsbedingungen, die Schnelligkeit, mit der News recherchiert und für die Leser auf ereitet werden, kam die Hamburgerin rasant zu den Punkten, die ihr auf der Seele liegen.
Fernanda Brandão: „Ich finde es sehr wichtig, gut informiert zu sein. Ich lese auch gern Print, insbesondere die MOPO wegen ihres handlichen Formats und der lokalen Berichterstattung, bin aber vor allem ein Online-Nachrichten-Checker.“Allerdings, sagt sie, gucke sie genau hin: Woher kommen die Nachrichten? „In Zeiten von Fake-News muss man hinterfragen, was die Quelle ist.“
Ihr derzeit wichtigstes Thema: der brennende Regenwald in Brasilien, ihrem Geburtsland. Fernanda Brandão war 9 Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter nach Deutschland kam. „Ich habe eine typische MigrantenBiografie“, sagt sie.
Dennoch sind ihr die eigenen Wurzeln in den vergangenen Jahren umso wichtiger geworden – mehrfach reiste sie in den Regenwald, wurde dort von einem Ur-Volk, den HuniKuin-Indianern, aufgenommen. Umso betroffener macht sie die Natur-Katastrophe, die sich gerade abspielt. „Wenn ich die Bilder der Brände sehe, zerreißt es mein Herz! Ich mache mir Sorgen um die Menschen dort, aber auch um so viel mehr. Die Situation bedroht uns alle. Wenn der Regenwald stirbt, werden wir furchtbare Klimakatastrophen erleben.“
Die Huni Kuin, mit denen Brandão über umständliche
Doch jetzt ist SOS-Hilfe nötig: Sofortmaßnahmen, die greifen! „Ich reise in zwei Wochen an den Amazonas“, erzählt Fernanda Brandão. An ihrer Seite: ein Fernsehteam, das nicht sie, sondern die Menschen vor Ort in den Mittelpunkt rücken wird. „Wir berichten über Regionen, die schwer vom Feuer geschädigt sind. Wir sprechen mit Betroffenen, um zu zeigen, was es zu erhalten gilt – diese Schönheit der Natur.“
Ihre Mission: Spenden generieren, die an den richtigen Stellen ankommen. Fernanda sieht sich nicht als Star, sondern als Türöffner. Sie wurde vom indigenen
Volk bereits vor einigen
Jahren wie ein Stammesmitglied aufgenommen – für die Indianer ist sie eine Art Sprachrohr.
„Vielleicht kann ich einen Teil dazu beitragen, dass die Öffentlichkeit nach der ersten Berichterstattung über die Brände weiter hinguckt. Es muss sich was ändern!“, sagt sie. Die Situation sei schließlich nur so eskaliert, weil die Welt auf Kosten des Regenwaldes lebt.
„Weil es dort von der Agrarlobby Brandrodungen gibt – gefördert vom brasilianischen Präsidenten. Es gibt Rinderzucht, Sojaanbau…“, so Brandão. „Und wo wird das Soja hinverkauft? Auch nach Deutschland!“Sie fordert: „Wir müssen als Menschheit gemeinsam agieren, um noch eine Chance zu haben, auch weiterhin auf unserem Planeten leben zu können.“