Senioren sauer aufMoia&Co.
Was ist dran am Vorwurf, die Sammeltaxis seien nicht barrierefrei?
Sie sollen die Innenstädte vor dem Verkehrs-Infarkt bewahren und außerdem das Klima, den Geldbeutel und die Nerven schonen: Ridesharing-Dienste wie Moia, CleverShuttle oder Ioki sollen die Mobilität in Hamburg revolutionieren. Doch ältere Menschen beschweren sich über die mangelnde Barrierefreiheit der Sammeltaxis. Was ist dran?
Das Prinzip der Anbieter von Ridesharing- oder Pooling-Diensten: Sie packen ihre auch Shuttles genannten Wagen mit mehreren Fahrgästen voll, die ungefähr in dieselbe Richtung wollen. Das ist für jeden einzelnen günstiger als ein Taxi und bequemer als der Bus – und entlastet die Straßen. Aber können auch Rollstuhlfahrer die neue Mobilität nutzen? Die MOPO hat recherchiert.
Bei Moia gibt es im Kofferraum und neben dem Fahrer einen Platz für zusammengeklappte Rollstühle oder Rollatoren. Aber: Moia weist darauf hin, dass der Fahrgast den Einstieg binnen drei Minuten hinbekommen muss. Der Fahrer hilft nur, wenn es die Verkehrslage zulässt, sonst muss eine zahlende Begleitperson mitfahren und beim Einstieg über die etwa 50 Zentimeter hohe Stufe helfen. Das ist tatsächlich nicht jedem Fahrgast zuzumuten.
Ähnlich sieht es bei CleverShuttle aus. Der Anbieter weist darauf hin, dass nicht alle Hilfsmittel verstaut werden können, und bittet Rollstuhlfahrer daher, sicherheitshalber einen weiteren Platz für Rollstuhl und Begleiter zu buchen. Kulant: Die Zusatzkosten kann sich der Kunde später erstatten lassen.
Am besten schneidet Ioki ab. Die Firma nimmt zwar nur reguläre Rollstühle mit – keine elektrisch betriebenen – bietet zum Auffahren aber eine Rampe. Auf Wunsch hilft laut Unternehmen der Fahrer mit beim Ein- und Aussteigen.