Die Banane ist vom Aussterben bedroht
Der Klimawandel und ein Pilz machen ihr zu schaffen
EXETER - Ein Schlauchpilz bedroht die riesigen Bananenplantagen Südamerikas. Regierungen und Plantagenbesitzer suchen intensiv nach Abhilfe – doch laut Forschern wird bald noch eine viel größere Gefahr zuschlagen: die Klimakrise.
Neben dem Apfel ist die Banane das liebste Obst der Deutschen und für viele Millionen Menschen weltweit eine entscheidende Nutzpflanze. In Südamerika sind sie mit der Krankheit Tropical Race 4 infiziert, einem Schlauchpilz, der die Stauden absterben lässt. Betroffen ist dem Deutschen Fruchthandelsverband zufolge die Sorte „Cavendish“, die auch nach Deutschland exportiert wird. Die befallenen Flächen müssen gerodet werden und sind für den Bananenanbau nicht mehr nutzbar.
„Cavendish“-Bananen hätten zurzeit einen Anteil von mehr als 90 Prozent auf dem deutschen Markt, erklärte der Verband. Nach Deutschland würden schätzungsweise mehr als eine Million Tonnen jährlich importiert. Davon stammten 99 Prozent aus Mittelund Südamerika.
In Ländern wie Ecuador und Costa Rica ist sie das zweitwichtigste landwirtschaftliche Exportprodukt. Doch auch der Klimawandel bedroht vielerorts die Ernten.
Im Fachjournal „Nature Climate Change“befürchten Wissenschaftler starke Rückgänge der Erträge in d n kommenden Jahrzehnten. Laut den Rechnungen stiegen die Bananen-Erträge seit den 1960er Jahren zunächst in 21 von 27 untersuchten Ländern. Bis 2050 könnten diese Zuwächse der Analyse zufolge deutlich reduziert oder ganz geschwunden sein. Betroffen seien vor allem zehn Länder, neben Indien und Brasilien etwa auch Kolumbien, Costa Rica, Guatemala, Panama und die Philippinen – alles wichtige Anbaugebiete.
Die Forscher um Daniel Bebber von der Universität Exeter hatten in ihre Modellrechnung Daten zum Anbau in 27 Ländern, zu den idealen Temperatur- und Niederschlagsbedingungen und zur prognostizierten Klimaentwicklung einbezogen. Besonders große Verluste haben demnach Brasilien und Kolumbien zu befürchten.