BaumBesetzung beendet
Womit die Polizei „gedroht“hat:
Sie haben ein Waldstück in Wilhelmsburg besetzt und Baumhäuser errichtet, um die geplante Abholzung am Honartsdeicher Weg zu verhindern. Seit Sonntag weigerten sich Aktivisten der Gruppe „Wilde Gasse“, von der Plattform runterzusteigen. Nach tagelangem Tauziehen haben gestern auch die letzten drei Protestler die Plattform verlassen – um eine drohende Baumfällung zu verhindern.
Die seit Tagen andauernde Aktion hatte gestern Mittag ein Ende. Wie die Polizei auf MOPO-Nachfrage bestätigte, forderten die Beamten die Besetzer am Vormittag erneut auf, das Gelände zu verlassen: Entweder sie kommen freiwillig runter oder mehrere Bäume werden gefällt, um mit einem Teleskopmastfahrzeug an die Eiche zu kommen, hieß es.
Daraufhin stiegen auch die letzten drei Personen kurz nach 13 Uhr von der Plattform runter. Kurz davor hatte die Gruppe „Wilde Gasse“auf Twitter angekündigt, vom Baum herunterkommen zu wollen, um die Bäume zu schützen – und hatte dann anschließend um Unterstützung gebeten.
Hintergrund des Protests war die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße und der Neubau des Spreehafenviertels südlich der Elbe. Heißt: Das Auwaldstück zwischen der Harburger Chaussee und dem Honartsdeicher Weg soll rund 1100 neue Wohnungen weichen.
Die Sitzblockaden waren bereits am Montagmorgen von der Polizei aufgelöst worden. Mit einem Kran waren die Beamten in die Bäume geklettert und hatten die ersten Aktivisten nach unten gebracht – anschließend musste der Einsatz wegen Sicherheitsbedenken abgebrochen werden.
Denn: Die drei verbliebenen Besetzer waren noch höher geklettert und harrten in etwa fünf Metern Höhe in Schlafsäcken und Hängematten aus. Bis gestern.