„Eine neue Klatsche
Ingo Porges (81) und Uwe Seeler (82) über die Stadt-Duelle von einst und jetzt
Die Spieler des Gegners wurden respektiert, es gab keine Feindseligkeit. Ingo Porges (81)
Von BUTTJE ROSENFELD
Die Derbys zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV sind seit Jahrzehnten leider von einer teils abgrundtiefen Ablehnung – zumindest unter viel zu vielen Fans – geprägt. Der frühere Kiezkicker Ingo Porges (81) und RothosenIdol Uwe Seeler (82) haben ganz andere Zeiten in der Oberliga Nord erlebt: Bei aller sportlichen Rivalität herrschte eher Freundschaft statt Feindschaft. Das werden die Störer auf beiden Seiten nicht gern hören.
„Auf dem Rasen ging es oft hart zur Sache“, erzählt „Uns Uwe“, „aber hinterher haben wir uns die Hand gegeben und dem Gegner auch bei Niederlagen gratuliert. Ich konnte keinem böse sein, nur weil er gegen uns gewonnen hat“.
Seeler hat gern gegen die Braun-Weißen gespielt: „Da war die Bude immer voll, die Stimmung war großartig.“Von den Rängen sei nichts Bösartiges gekommen. „Die Zuschauer haben nur ihre Mannschaft angefeuert, nicht die andere angegriffen oder sogar beleidigt. Das Publikum war stets anständig.“
So hat es auch Porges in Erinnerung: „Wenn wir nach dem Abpfiff am alten Millerntor rüber in die Budapester Straße zu unseren Umkleidekabinen gegangen sind, dann hat man auch von den gegnerischen Fans schon mal eine Wertung mit auf dem Weg bekommen: ,Mensch, heute war der Porges richtig gut.’ Das war lustig.“Zur Sache sei es höchstens in einigen Zweikämpfen gegangen, aber die Grenzen des Erlaubten seien auch außerhalb nie überschritten worden: „Die Spieler des Gegners wurden von den Zuschauern respektiert, es gab keine Feindseligkeit von den Rängen.“
Porges war für Seeler ein echter Widersacher. Uwe: „Er war ein harter Bursche, aber immer fair.“Umgekehrt sagt der St. Paulianer, der als Mit