„Sportspaß“muss abspecken
Gemessen an den Mitgliederzahlen ist „Sportspaß“der zweitgrößte Sportverein in Hamburg, gleich hinter dem HSV. Von der Anzahl der sportlich aktiven Mitglieder her dürfte er der größte sein. Nun gibt es schlechte Nachrichten für die rund 61 000 Aktiven von „Sportspaß“: Fast die Hälfte der Hallenkurse werden gestrichen.
Betroffen sind die Kurse in den Schulsporthallen, wie das „Abendblatt“berichtet. 98 der 234 Hallenkurse sollen ab dem 1. Oktober wegfallen. „Sportspaß e.V. muss sich einem veränderten Wettbewerbsumfeld anpassen und deshalb sein Sportangebot in Teilen verändern“, so Geschäftsführerin Bianca Wazlawski zur MOPO.
„Sportspaß“bietet sein Programm in sieben Centern und rund 50 Schulsporthallen an. Nach dem 1. Oktober werden es noch 1283 Kurse sein. „Betroffen sind Kurse in Hallen, die von den Mitgliedern nicht mehr gut angenommen werden oder in Hallen stattfinden, die für die Mitglieder schlecht erreichbar sind, unseren Qualitätsanforderungen nicht mehr genügen oder während der Ferien geschlossen bleiben“, so Bianca Wazlawski. Wegfallen würden durch die Maßnahme lediglich sechs Prozent aller „Sportspaß“Kurse. Angebote in den Centern sind nicht betroffen.
Hintergrund für die Kürzungen: Seit 2014 boomt die Fitnessbranche in Hamburg. Potenzielle Neu-Mitglieder verteilen sich auf mehr Anbieter. „Wer günstig Fitness machen möchte, landet nicht mehr automatisch bei ,Sportspaß‘ – so, wie es früher mal war“, sagt Wazlawski. Es gibt weniger neue Mitglieder, die Zahl der Kündigungen wird durch Neueintritte nicht mehr kompensiert.
Die Konsequenz: „Als Reaktion auf diese Entwicklung werden wir unsere Angebote komprimieren und Kosten reduzieren. Die dadurch frei werdenden Mittel ermöglichen uns, bereits ab 2020 weitere Investitionen in die Qualität unserer Center sowie eine Optimierung unserer Sportangebote vorzunehmen“, so die Geschäftsführerin.
Einige der Kurse, die nun in den Schulturnhallen wegfallen, sollen künftig in den Centern angeboten werden.