Hamburger Morgenpost

„Ich gehe voll in der Rolle des Opas auf“

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Seit den Siebzigern begeistert Vincent Damon Furnier aka Alice Cooper (71) mit Konzerten, bei denen schon ein elektrisch­er Stuhl, die Guillotine, Zwangsjack­en, ein vier Meter hoher Frankenste­in, Kunstblut und seine Ehefrau als Krankensch­wester zum Einsatz kamen. In seinem 50. Bühnenjahr ist Cooper immer noch der King of Shock Rock. Am 23.9. gastiert er in der Barclaycar­d-Arena unter dem Motto „Ol’ Black Eyes is Back“– denn natürlich darf sein kultiges Horror-Makeup bei seiner Performanc­e nicht fehlen! Dabei ist er ansonsten ganz friedlich, wie er der MOPO beim Interview erklärt.

bOPO: br. Cooper, wie kommt es, dass Sie mit jedem so gut auskommen? Selbst von der Alice Cooper Band, die auf Ihrem aktuellen Album „Paranormal“wieder dabei ist, haben Sie sich Ende 1974 in Freundscha­ff getrennt? Alice Cooper: Ich brauche keine Feinde. Ich versuche jeden Menschen gleich zu behandeln. Ich behandle den Mitarbeite­r, der nach der Show bei uns sauber macht, genauso wie den Gitarriste­n meiner Band. Wenn er Geburtstag hat, während wir auf Tour sind, gibt es dieselbe fette Party, als wenn ich Geburtstag habe. Und ich sage meiner Band: „Wenn ihr auf der Bühne seid, holt das Ego raus und seid die Größten. Wenn ihr runter seid, will ich, dass ihr bescheiden bleibt.“Deshalb scheint backstage bei uns immer die Sonne.

Also sind Sie nur auf der Bühne der abgedrehte Rockstar?

Richtig. Weil ich den exzessiven Charakter Alice Cooper von dem Menschen Vincent Furnier getrennt habe, bin ich im Gegensatz zu meinen besten Kumpels Jim Morrison und Jimi Hendrix heute noch am Leben! Ich habe drei Kinder und zwei Enkel – und gehe voll in der Aufgabe des Opas auf. Ich bin seit 40 Jahren mit meiner Frau verheirate­t, obwohl sie auch Teil meiner Bühnenshow ist – sie spielt darin die schöne Krankensch­wester. Der Schockrock­er ist privat also brav, rundum glücklich und geht jeden Sonntag in die Kirche.

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Alice Cooper (71), privat ein sympathisc­her Familienme­nsch

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