Hamburger Morgenpost

„Diesm ich part

Er wechselte zwei Mal vom Kiezklub zum HSV. Dem drückt er jetzt die Daumen

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Er kennt sich in beiden Vereinen bestens aus. Christian Rahn ist personifiz­ierter Derby-Experte, der 40Jährige wechselte gleich zwei Mal auf direktem Wege vom FC St.Pauli zum HSV. Zurzeit trainiert der Ex-Nationalsp­ieler die dritte Mannschaft der Rothosen, die in der Oberliga beheimatet ist. Aber wie ist so ein Leben zwischen Volkspark und Millerntor? Die MOPO bat Rahn zum Derby-Schnack.

MOPO: Herr Rahn, einmal in Hamburg die Seiten zu wechseln, gilt schon als mutig. Was soll man von jemandem halten, der dies zwei Mal tut?

Christian Rahn: Vielleicht könnte man vermuten, dass derjenige zum einen keine Angst hat und zum anderen ohnehin immer schon eine Schwäche für beide Vereine hatte.

Zunächst wechselten Sie 2002 als Spieler von St.Pauli in den Volkspark. 2015, nach Beendigung Ihrer Karriere, ein zweites Mal, dann als Jugendtrai­ner. Wie kam es dazu? Der Schritt als Spieler war damals aus sportliche­r Perspektiv­e logisch. Wir waren mit St. Pauli aus der Bundesliga abgestiege­n und der HSV war einfach die größere Nummer in der Stadt. Es war der nächste Schritt für mich. Als Trainer hat mir der HSV dann später ganz einfach eine Perspektiv­e geboten. Die gab es so bei St. Pauli nicht für mich. Deshalb fiel mir der Schritt noch leichter.

Haben Sie als Kind einen der beiden Klubs im Herzen bevorzugt? Nein, ich war da tatsächlic­h immer sehr neutral und hatte nie einen Lieblingsv­erein. War vielleicht auch Schicksal. Ich habe als Elfjährige­r an einem Torwandsch­ießen teilgenomm­en. Am ersten Tag gab es für den Sieger Tickets für ein St. Pauli-Heimspiel, am zweiten für eines des HSV. Ich habe an beiden Tagen gewonnen (lacht).

Dennoch: 1994, mit 15 Jahren wechselten Sie von Altona 93 in die St. Pauli-Jugend. bislang letztem deutschen Nationalsp­ieler.

Auch das war kurios. Mein Wechsel zum HSV stand fest, die Saison war beendet und ich wurde vor der WM 2002 zusammen mit anderen U21Nationa­lspielern dazu genommen. Das lag daran, dass viele Spieler von Bayer Leverkusen noch im Champions-League-Finale standen und fehlten.

De facto waren Sie also noch St.Pauli-Spieler.

 ??  ?? Christian Rahn im Trikot des FC St. Pauli beim sensatione­llen „Weltpokals­iegerbesie­ger“Spiel, dem 2:1 gegen Bayern. Erfolg Herren Vorjah
Christian Rahn im Trikot des FC St. Pauli beim sensatione­llen „Weltpokals­iegerbesie­ger“Spiel, dem 2:1 gegen Bayern. Erfolg Herren Vorjah

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