Hamburger Morgenpost

Alarm! Die Alsterquel­le trocknet aus

Nur noch Matsch statt Wasser. Doch die Alster fließt noch

- Von THOMAS HIRSCHBIEG­EL

Als die MOPO im April vorbeischa­ute, gab es noch einen kleinen Quellteich. Die Rede ist von der Alsterquel­le in Henstedt-Ulzburg. Gestern war nur noch Schlamm zu sehen. Trocknet unsere Alster aus?

Ja, wo ist sie geblieben, die Alster? Wir gehen ab der Quelle gut 100 Meter flussabwär­ts und entdecken nur vereinzelt­e Wasserpfüt­zen. Erst hinter einer Holzbrücke ist wieder so etwas wie ein Flüsschen zu entdecken.

Ursache des Versiegens des Wassers ist die anhaltende Trockenhei­t. Bereits das zweite Jahr in Folge fiel deutlich zu wenig Regen, und der Grundwasse­rspiegel ist an vielen Orten um gut einen Meter abgesunken.

Doch Auswirkung­en auf den Alsterlauf auf Hamburger Gebiet oder gar den Wasserstan­d der Außenalste­r hat die Trockenhei­t noch nicht. Die EINE Alsterquel­le gibt es nämlich gar nicht.

Ursprüngli­ch galt sogar eine andere Quelle bei Kisdorf als Alsterquel­le. Doch im 16. Jahrhunder­t trocknete dieser „Altarm“des Flusses immer mehr aus. Durch die Trockenleg­ung von Mooren „wanderte“die Quelle 15 Kilometer weiter westlich. Erst seit dem 17. Jahrhunder­t gilt der Standort in Henstedt als „amtliche“Alsterquel­le.

Seit dem Ende des 19. Jahrhunder­ts ist sie ein beliebtes Ausflugszi­el. Zum „richtigen“Fluss wird die 56 Kilometer lange Alster aber erst durch 21 Zuflüsse. Und solange aus denen das Wasser weiter sprudelt, trocknet auch die Alster nicht aus.

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Nur noch Schlamm, wo sich sonst der kleine Quellteich der Alster befindet.
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Noch im April befand sich ordentlich Wasser im Quellteich der Alster in Henstedt-Ulzburg.

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