Schüsse und Panik im Bremer Hauptbahnhof
1200 Polizisten probten den Ernstfall: Leben retten im Fall eines Terroranschlags
Schwer bewaffnete Terroristen kapern den Bremer Hauptbahnhof, Reisende schreien, Panik bricht aus, es fallen Schüsse – glücklicherweise nur zum Schein: Einsatzkräfte der Polizei in Bremen probten den Ernstfall. In vier Durchgängen wurden möglichst realistisch verschiedene Szenarien von Terroranschlägen durchlaufen, samt geschminkten „Verletzten“. Die Polizei zieht eine positive Bilanz.
„Stoppt das Töten, rettet Leben“– so lautete die Devise für die Beamten von Bundespolizei und Polizei am Bremer Hauptbahnhof. Rund 1200 Einsatzkräfte probten Donnerstagnacht von 22 bis 4 Uhr in einem abgesperrten Bereich des Bahnhofs den Ernstfall.
In vier Durchläufen mimten Darsteller aus Reihen der Polizei schwer bewaffnete Terroristen, Bahnreisende und Verletzte bei möglichen Anschlägen im Hauptbahnhof – eine aufwühlende Aufgabe, auch wenn allen bewusst war, dass es sich nur um eine Übung handelte. Bei jedem Trainingsdurchgang dauerte es nur wenige Augenblicke, bis die Einsatzkräfte die Terroristen bekämpften, die realistisch geschminkten Opfer aus dem Gefahrenbereich retteten und an zuvor abgestimmten Orten an Feuerwehr- und Rettungsdienst auf dem Bahnhofsvorplatz übergaben, um eine Erstversorgung und den schnellen Transport in eine Klinik zu gewährleisten.
„Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist die Festlegung realitätsnaher Übungsszenarien“, so der Bremer Polizeipräsident Lutz Müller. Auch Kräfte aus Hannover waren an der Übung beteiligt: „Ziel solcher Übungen ist es, die Kollegen bestmöglich vorzubereiten und die Einsatzkonzepte so zu optimieren, dass im Falle eines Anschlags Schlimmeres verhindert werden kann“, erklärte der Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, Dr. Martin Kuhlmann.