Hamburger Morgenpost

„Wir haben uns krass verändert“

KHALED NAREY Der Derby-Torschütze über den Umbruch, die Fans von St. Pauli und Vaterfreud­en

- redAktion-sport@mopo.de

Mit 4:0 fegte der HSV den FC St. Pauli beim letzten Derby am Millerntor aus dem eigenen Stadion. Khaled Narey ist der einzige Torschütze, der auch diesmal noch dabei ist. Die MOPO sprach mit dem 25Jährigen über sein Derby-Tor, die Erwartunge­n an das Spiel, den neuen HSV und sein privates Glück.

nopo: am nontag geht es zum derby ans nillerntor. ist die anspannung schon da?

khaled narey: ja, so langsam geht es los. das ist auch normal vor so einem spiel. es gehört eine gewisse anspannung einfach dazu.

beim letzten derby im närz waren sie auch schon dabei. was ist diesmal anders?

es sind zwei komplett neue mannschaft­en. wir haben uns personell krass verändert, auch bei st. pauli gibt es einige neue spieler. es wird diesmal ein ganz anderes spiel werden. viel kann man da gar nicht mehr vergleiche­n. ich glaube, nur die stimmung wird ähnlich sein. vielleicht sogar noch einen tick besser. die vorfreude ist bei mir auf jeden fall sehr groß.

nicht so nett war beim letzten derby allerdings der empfang des hsv-busses am nillerntor. wie haben sie das damals erlebt?

das war schon heftig. wir kamen mit dem bus an, es war laut, man hat sachen fliegen sehen und auch bierdosen abbekommen. da wurde einem noch mal klar, um was es geht. bei einigen fans war purer hass im gesicht zu sehen. das hat man schon sehr deutlich gespürt.

hat man da auch etwas angst bekommen?

nein, angst hatte ich keine. man weiß, was das spiel mit sich bringt und was vielleicht auch drum herum passieren kann. ich habe mich trotzdem einfach auf das spiel gefreut. als es dann auf dem platz losging, lag der fokus ohnehin nur auf dem spiel. wie ist es, wenn man dann auch noch ein tor erzielt?

tore sind grundsätzl­ich immer schön, aber wenn man in so einem derby ein tor schießt, ist das noch mal ein paar nummern schöner. ich würde sagen, das war bislang mein schönstes hsv-tor.

der derby-sieg wurde hinterher kräftig gefeiert. dafür gab es teilweise auch kritik, denn danach hat der hsv den aufstieg verspielt. wurde ein bisschen zu viel nach dem 4:0 gefeiert?

nein, das würde ich so nicht sagen. das war ein überzeu

gendes spiel von uns mit einem ganz klaren sieg. nach einem derby-sieg kann man dann auch feiern. das war nicht der grund, warum wir am ende nicht aufgestieg­en sind.

geht der hsv diesmal als klarer favorit in das spiel?

in einem derby hat der tabellenpl­atz keine große aussagekra­ft. auch wenn wir zuletzt die besseren ergebnisse hatten, kommt in einem derby viel über die mentalität. in so einem spiel kann alles passieren. da gibt es keinen klaren favoriten.

sie kennen den hsv aus der vergangene­n und aus dieser saison. warum läuft es diesmal grundsätzl­ich besser für ihr team?

die neuen jungs haben sich schnell integriert, das klima im team ist sehr gut. letztlich hat das aber auch alles viel damit zu tun, wie man in die saison startet. wir hatten einen guten start. auf dem platz sind wir sehr stabil. das gilt vor allem für das defensivve­rhalten. ein gutes gefühl, dass wir bisher erst drei gegentore schlucken mussten.

durch die verletzung von jan gyamerah werden auch sie im derby womöglich in der abwehr gebraucht. verändert sich dafür für sie viel? nicht wirklich, ich habe das schon oft gemacht. man muss die defensiven abläufe verinnerli­chen. das habe ich nicht verlernt, denke ich.

auf jeden fall verändert hat sich bei ihnen in den vergangene­n wochen dafür aber privat einiges.

ja, das stimmt. ich bin papa geworden. das ist eine krasse umstellung. alles ist sehr aufregend. es ist das schönste, was mir bislang passiert ist. ich genieße zurzeit jeden moment zu hause. bei der geburt war ich dabei. das war etwas sehr emotionale­s. es hat mich umgehauen.

bekommen sie nachts auch noch genug schlaf?

ja, das ist kein problem. ich schlafe zurzeit viel im gästezimme­r, gerade wenn wir morgens trainieren. ich kann mich da wirklich nicht beschweren und bin einfach nur glücklich.

Wir kamen mit dem Bus an, bei einigen Fans war purer Hass im Gesicht zu sehen.

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St. PAulis NArvin Knoll und RoBin HimmelmAnn kommen zu spÄt, KhAled NArey erzielt dAs 2:0 für den HSV.
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KhAled NArey feiert sein Tor vor dem HSV-AuswÄrtsBl­oCk Am Nillerntor. Fiete Arp (l.) und Lewis HoltBy sind mittendrin.

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