„Beim Herz von St. Pauli singe ich am lautesten“
Osnabrücks Co ist erst 28 und ein Hamburger Jung
Mit 28 Jahren dürfte er der Jüngste seiner Zunft sein. Doch nicht nur deshalb lohnt es sich aus St. Pauli- Sicht, sich mit dem CoTrainer des Vf Osnabrück zu beschäftigen. Denn Merlin Polzin ist ein Hamburger Jung, ein textsicherer noch dazu.
„Wenn ich am Millerntor bin und es wird das ,Herz von St. Pauli’ gespielt, dann bin ich derjenige, der am lautesten mitsingt“, versichert Polzin glaubhaft, auch wenn seine Sympathien anderen Vereinen gehören. „Ich war erst Bayern-, dann HSV-Fan. Seitdem ich Hamburg verlassen habe, bin ich Fan beider Vereine.“Eine Heimkehr, egal wohin, steht bei Polzin ganz oben auf der Liste: „Es ist ein Riesentraum, irgendwann mal für den HSV oder St. Pauli zu arbeiten.“
Fan ist er natürlich auch vom Vf Osnabrück. „Die Stadt ist fußballbegeistert, ich habe sie mir bewusst ausgesucht“, sagt der Student von Sport und Deutsch auf Grundschullehramt („Die Masterarbeit fehlt mir noch“). Die Zusammenarbeit mit Chefcoach Daniel Thioune werde „gefühlt jedes Jahr besser und erfolgreicher. Ich mag Daniels
Art, mit der Mannschaft umzugehen – nicht nur inhaltlich. Er hat eine natürliche Autorität, er weiß, wie er seine Spieler abholen muss. Bei seinen emotionalen Ansprachen kriege ich schon einmal eine Gänsehaut.“
Seine eigene Zeit als Spieler endete frühzeitig und unfreiwillig, nämlich verletzungsbedingt. „Ich habe beim Bramfelder SV gespielt. Wir waren alle stolz, dass Stefan Effenberg aus demselben Verein kommt“, erinnert er sich.
Doch das ist Vergangenheit, die Gegenwart heißt heute FC St. Pauli. „Ich war beim Derby im Stadion. St. Pauli habe ich in dieser Saison mehrfach gesehen und festgestellt, dass alles stabiler und souveräner wird“, sagt er anerkennend. „Ich finde es erstaunlich, dass St. Pauli mit drei Neuzugängen gegen den HSV in der Abwehr so stabil war, auch wenn der HSV Chancen hatte. Und dass es gefährlich wird für den Gegner, wenn Conteh, Möller Daehli und Diamantakos ins Laufen kommen, ist auch kein Geheimnis.“