Vettel soll der neue Barrichello werden
Ferrari-Boss demütigt Vierfach-Weltmeister. Der kündigt eine Reaktion an
Für die Karriere von Sebastian Vettel wird es zappenduster. Schon vor dem Singapur-Nachtrennen muss der degradierte Ferrari-Star die nächste Demütigung hinnehmen. Teamchef Mattia Binotto plant mit ihm nur noch als Wasserträger für die neue Nummer eins: PoleMann Charles Leclerc.
Vettel enteiert! Das Bitterste: Das enthüllte Binotto, als er zur möglichen Verpflichtung von Red-Bull-Heißdüse Max Verstappen als Vettel-Ersatz gefragt wurde. „Ich denke, wir sollten einen großartigen Nummer-1Fahrer haben und einen, der auch Rennen gewinnen und Punkte holen kann“, sagt Binotto – und meint Leclerc und Vettel, auch wenn er dem den Rücken stärkt: „Er ist nicht nur Fahrer, sondern wichtiger Teil des Teams. Das hat man beim Foto nach seiner Enttäuschung in Monza gesehen und gespürt.“
Aber Ferraris Zukunft ist nun mal Leclerc, was dessen väterlicher Freund, FIA-Präsident Jean Todt, Binotto noch mal klarmachte: „Er repräsentiert die Zukunft der Formel 1 und von Ferrari.“Und der Franzose scheute sich nicht vorm größtmöglichen Vergleich: „Er hat die gleiche natürliche Art, ein Team zu führen, wie einst Michael Schumacher.“
Binotto weiß um Leclercs Riesen-Ego, das der mit dem linken Quali-Ding gegen Vettel in Monza bewies. Er fürchte bei einer explosiven Paarung Leclerc/Verstappen um die Harmonie: „Das würde Schwierigkeiten für das Teammanagement mit sich bringen.“
Der frühere Ingenieur will lieber mit Leclerc und Helfer Vettel an Schumis Zeiten anknüpfen: „Ich bin in der Zeit von Michael Schumacher aufgestiegen, als er Rubens Barrichello oder Felipe Massa neben sich hatte.“
Vettel soll der neue Barrichello werden. Der Brasilianer ist der Prototyp des Wasserträgers. Was sagt Vettel? „Ich habe mich bisher immer rausgeboxt und ich werde es auch diesmal schaffen.“