Große Hürden für
Glaubt man den Prophezeiungen der Hersteller, ist die Zukunft der Kleinwagen finster
Eigentlich sind sie die perfekte Übergangslösung. Wer sich kein Elektroauto leisten kann, fährt mit einem Kleinwagen noch am sparsamsten und umweltfreundlichsten. Eigentlich, denn ausgerechnet diesen Sparbüchsen droht jetzt das Aus.
Wenn man Herbert Diess auf die Zukunft des Up anspricht, legt sich die Stirn des VW-Chefs in Falten: Angesichts kommender Schadstoffhürden haben die Autos im sogenannten A- oder A0-Segment in seinen Augen gar keine Zukunft mehr. Kleinwagen würden durch zusätzliche Spritspartechniken so teuer, dass sie sich kaum einer mehr leisten könne oder wolle, sagte Diess dem dpa-Themendienst.
Er schätzt den Preisaufschlag auf rund 3500 Euro. Der Up, der aktuell ab 10 625 Euro in der Liste steht, werde dann ein Drittel teurer. „Damit ist er tot“, so der VW-Chef und setzt selbst hinter den Polo ein dickes Fragezeichen. Und weil der Up im Verbund mit anderen Konzernmodellen gebaut wird, sind die Aussichten für Skoda Citigo oder Seat Mii kaum besser.
Diess ist mit seinem Pessimismus nicht allein. Opel etwa hat das Einstiegsmodell Karl und den Lifestyle-Flitzer Adam bereits vom Markt genommen und will dafür keine Nachfolger mehr entwickeln.
Bei Ford ist der Ka bald Geschichte, über die Zukunft der Drillinge Toyota Aygo, Peugeot 107 und Citroën C1 hört man von den Unternehmen sehr unterschiedliche Gerüchte. Renault-Chef Thierry Bolloré warnte im Frühjahr auf der Motorshow in Schanghai ebenfalls davor, dass es für Autos wie den Twingo künftig schwer werden könnte. Erst recht, nachdem die Partnerschaft mit Daimler und dem in weiten Teilen baugleichen Smart nicht verlängert wurde.
Der Grund für das drohende Aus der Kleinwagen sind die eigentlich hehren Absichten der EU-Kommission. Sie hat den Autoherstellern vorgeschrieben, dass sie den KohlendioxidAusstoß von Neuwagen bis 2030 um 37,5 Prozent im Vergleich zu 2021 reduzieren müssen. Bis 2025 müssen immerhin schon 15 Prozent minus erreicht sein.
Für jedes Gramm zu viel müssen die Hersteller pro Auto 95 Euro Strafe zahlen. Das läppert sich. Und als wäre das nicht schon schwer genug, müssen sie auch einzelne Modelle fit für die Schadstoffnormen Euro 6d und Euro 7 machen – und dafür aufwendig die Emissionen drücken.
Das Leben retten wird den Stadtflitzern kurzfristig die Elektrifizierung. Nicht umsonst hat der VW-Konzern gerade ein Update für den elektrischen Up angekündigt und die neue Technik in den Schwestermodellen von Seat und Skoda schon präsentiert. Nicht ohne Grund gibt es Kleinwagen-Neuheiten wie den Peugeot 208 oder den Opel Corsa vom Start weg auch elektrisch. Und es ist auch kein Zufall, dass Smart gerade die Verbrenner ausmustert und Fortwo