Freud und Leid für Luhukay
St. Pauli-Coach: „Werde schwierige Entscheidungen treffen müssen“. Comeback-Trio überzeugt
Da waren sie wieder, als wären sie nie weg gewesen. Neben zahlreichen Kräften, die in der letzten Saison und/oder in den Jahren davor zu den etablierten Kräften beim FC St. Pauli gehört hatten (Johannes Flum, Florian Carstens, Jan-Philipp Kalla, Christopher Buchtmann), und Rico Benatelli, der endlich mal im Heimteam am Millerntor randurfte, stand ein Trio im Mittelpunkt.
„Philipp Ziereis und Luca Zander haben das gut gemacht, Henk Veerman eher nicht so“, witzelte Kalla nach dem Testspiel-Sieg gegen Werder Bremen (1:0). „Nein, im Ernst, alle waren gut, Henk hat halt nur die Dinger vorne nicht gemacht.“Tatsächlich hätte sich der lange Holländer in seinem 45-minütigen Einsatz mindestens zwei Mal in die Liste eintragen können, da war ihm die mangelnde Praxis aber noch anzumerken. Ansonsten aber lobte Kalla den Kreuzband-Patienten: „Henk ist schon sehr weit. Weiter als zu dem Zeitpunkt, als er letztes Jahr zu uns gekommen ist, was den Fitness-Zustand angeht.“Das sehe man auch daran, wie er bereits wieder die Zweikämpfe auf dem Platz suche. Eine Rückkehr Veermans wäre natürlich ein Gewinn, weiß auch Kalla. „Ähnlich wie Boris Tashchy ist er groß und kantig, eine Alternative zu Dimitrios Diamantakos und Viktor Gyökeres.“
In der Summe kann das von Blessuren geplagte Klub-Urgestein mit den dreien mitfühlen. „Ich freue mich riesig für sie, dass sie wieder mit uns auf dem Platz stehen“, sagte Kalla. „Ich kenne das ja selber, wenn man verletzt ist, dann ist das
eine Scheiß-Zeit, wenn man nicht mit den Jungs trainieren kann, nicht in der Kabine dabei ist.
Und die drei machen uns alle nur stärker, wenn sie wieder dabei sind.“
Das sieht freilich auch der Trainer so. „Das kommt uns zugute, es erhöht den Konkurrenzdruck“, sagte Jos Luhukay. „Jeder weiß, dass man sich im Training nicht ausruhen kann. Links und rechts neben mir, hinter mir, vor mir stehen Spieler, die drängen.“Das habe man gegen Bremen gesehen, das sei sehr positiv, auch wenn es seinen Job nicht vereinfacht: „Ich weiß, ich werde schwierige Entscheidungen treffen müssen, was den Kader angeht.“