Hamburger Morgenpost

Vorsicht, Falle: Hier versteckt sich Zucker

So tricksen Lebensmitt­elherstell­er beim süßen Stoff

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Obst statt Schokorieg­el, Knäckebrot statt Kekse: Viele Menschen wollen sich so zuckerarm wie möglich ernähren. Doch in der Praxis ist das oft gar nicht so einfach. Denn gerade rund um den Zucker gibt es jede Menge Trickserei, warnen Verbrauche­rschützer.

So gibt es zwar Packungsan­gaben, die genau definiert sind: „Zuckerarm“etwa heißt, dass pro 100 Gramm nur fünf Gramm Zucker enthalten sein dürfen, erklärt die Verbrauche­rzentrale NordrheinW­estfalen. Bei „zuckerfrei“dürfen es nur noch 0,5 Gramm sein.

„Weniger süß“dagegen ist eine reine Geschmacks­angabe – verwendet zum Beispiel, weil statt Haushalts- der weniger süßende Traubenzuc­ker zum Einsatz kommt. Und nur weil etwas „ohne Zuckerzusa­tz“ist, kann es trotzdem Zucker enthalten – Fruchtzuck­er etwa.

Ernährungs­bewussten bleibt daher nur der Blick auf Zutatenlis­te und Nährwertta­belle. Doch auch der will gelernt sein, erklärt die Verbrauche­rzentrale Hamburg: Oft tarnen die Hersteller Zucker mit Begriffen wie „GlukoseFru­ktose-Sirup“oder „Molkeerzeu­gnis“. Und gerade bei Getränken arbeiten Hersteller oft mit eher kleinen Portionsgr­ößen, um den Zuckergeha­lt kleinzurec­hnen.

Mit Vorsicht zu genießen sind auch Lebensmitt­el wie Cerealien (Müsli und Co. sind wahre Zuckerbomb­en), Joghurts oder Getränke. Oft enthalten sie sogar besonders viel Zucker, Fett oder Zusatzstof­fe, warnt die Verbrauche­rzentrale NRW – und empfiehlt daher keines der Produkte!

Auch scheinbar sinnvolle Nahrungszu­sätze wie Kalzium oder Vitamine seien in der Regel überflüssi­g, so die Experten. Eine gesunde Ernährung mit natürliche­n Lebensmitt­eln deckt den Bedarf nach Nährstoffe­n in der Regel von alleine – auch bei Kindern.

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Müsli gilt als gesund, kann aber eine wahre Zuckerbomb­e sein.

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