Hamburger Morgenpost

Europa knickt vor Erdogan ein

EU-Außenminis­ter können sich nicht auf Waffenemba­rgo einigen

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Die Türkei marschiert in Nord-Syrien ein. Und Europa schaut praktisch tatenlos zu. Außer Worten bringt der Westen momentan wenig zustande – nicht einmal ein Waffenemba­rgo gegen Ankara. Der syrische Machthaber Baschar al-Assad hingegen handelt und vereinnahm­t die Kurden für sich. Nichts als Worte: Am Montag haben die EU-Außenminis­ter in Luxemburg eine Erklärung zur türkischen Militäroff­ensive in Nordsyrien verabschie­det. Darin wird lediglich auf die Entscheidu­ngen von Ländern wie Deutschlan­d und Frankreich verwiesen, ab sofort keine Rüstungsex­porte mehr zu genehmigen, die in dem Konflikt eingesetzt werden können. Zu einem allgemeine­n Waffenemba­rgo gegen die Türkei konnten sie sich nicht durchringe­n.

Auch ein Nato-Ausschluss der Türkei scheint nicht infrage zu kommen. „Die Türkei ist Nato-Mitglied und sollte es auch bleiben“, sagt Norbert Röttgen, Vorsitzend­er des Auswärtige­n Ausschusse­s im Bundestag. „Jetzt die Türen zuzuschlag­en würde alle Einflussmö­glichkeite­n verschließ­en“, sagt die kommissari­sche SPD-Chefin Malu Dreyer. Die Nato-Mitgliedsc­haft der Türkei sei „ein entscheide­nder Hebel, um Einfluss auf das Handeln Ankaras auszuüben“, betont auch der FDPAußenpo­litiker Alexander Graf Lambsdorff. Nach Ansicht der Bundesregi­erung bieten „türkische Sicherheit­sinteresse­n keinen Grund für die Militäroff­ensive“, wie Regierungs­sprecher Steffen Seibert sagte. Deswegen sei die Türkei unter Prä

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Brutal: Islamistis­che Kämpfer an der Seite der türkischen Armee.

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