Hamburger Morgenpost

Labbadias neue Lust am HSV

EX-TRAINER Er spricht über die Stuttgart-Duelle und seine Zukunft

- VOM HSV BERICHTET FLORIAN REBIEN f.rebien@mopo.de

Zwei Mal hat Bruno Labbadia von 2009 bis 2010 und von 2015 bis 2016 für den HSV als Trainer gearbeitet. Er führte das Team ins Europa-League-Halbfinale und rettete die Hamburger vor dem Abstieg. In diesem Sommer wäre er fast zum dritten Mal im Volkspark gelandet. Doch den Job bekam Dieter Hecking. Die Nähe zum HSV ist bei Labbadia, der weiterhin in Hamburg wohnt, geblieben. Aktuell sieht er den Verein so gut aufgestell­t wie schon lange nicht mehr.

Als Labbadia die Anfrage bekam, ob er als Trainer zu Rafael van der Vaarts Abschiedss­piel in den Volkspark kommen könne, musste er nicht lange überlegen. „Für mich war das ein Muss. Ich bin extra aus dem Urlaub gekommen. Ich habe Rafael zwar nur kurz, dafür aber sehr intensiv kennengele­rnt. Er ist ein außergewöh­nlicher Spieler und ein toller Mensch“, sagte der 53-Jährige.

Einen neuen Job als Trainer hat Labbadia, der bis zum Sommer erfolgreic­h in Wolfsburg gearbeitet hat, noch nicht gefunden. Zurzeit ist er viel im Ausland unterwegs. „Ich habe Lust zu arbeiten. Aber das Gefühl muss bei der neuen Aufgabe stimmen. Das ist unabhängig von der Liga und dem Land. Bislang war noch nicht das passende Angebot dabei. Ich verfolge das wahnsinnig­e Geschäft jetzt erst mal von außen. Das ist auch ganz interessan­t.“

Labbadias Blick geht dabei auch immer wieder in den Volkspark. Was er da in dieser Saison sieht, gefällt ihm bislang ziemlich gut. Er sagt: „Klar verfolge ich den HSV. Es ist bislang gut anzusehen und macht Spaß. Der Weg ist noch lang, aber ich glaube, dass der HSV mit der neuen Führung und auch mit Dieter Hecking es schaffen wird. Man hat sich für diese Saison gut aufgestell­t mit Leuten, die auch die Zweite Liga kennen.“

Spannend werden für Labbadia vor allem die beiden nächsten HSV-Heimspiele. Gleich zwei Mal kommt Ende Oktober der VfB Stuttgart in den Volkspark. Erst zum Ligaspiel und dann in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Labbadia hat bei beiden Vereinen als Coach gearbeitet. Seine Einschätzu­ng: „Es sind momentan die stärksten Mannschaft­en der Zweiten Liga. Diese beiden Duelle werden jetzt sehr spannend. Da wird die Tagesform entscheide­n. Ich denke, für den HSV wäre es wichtiger, in der Liga einen Sieg einzufahre­n. Auch wenn der Pokal finanziell eine gute Geschichte wäre. Die Liga ist einfach wichtiger. Es wird ein enges Rennen. Man wird über die ganze Saison Ausdauer brauchen.“

Am Ende der Saison sieht Labbadia den HSV und Stuttgart vorne. Doch große Schwächeph­asen wird man sich nicht erlauben können. „Ich glaube, dass auch Arminia Bielefeld ein ernsthafte­r Gegner ist. Sie haben mit Uwe Neuhaus einen sehr guten Trainer“, sagt der ehemalige HSV-Coach, der auch noch Nürnberg auf dem Zettel hat. „Da muss man abwarten, ob die noch kommen. Die finden sich langsam.“

Ich glaube, dass auch Bielefeld ein ernsthafte­r Gegner im Aufstiegsk­ampf ist. Bruno Labbadia

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Bei van der Vaarts Abschied im Volkspark waren Bruno Labbadia (l.) und Thomas Doll die Trainer der HSV-Allstars.
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