Anschläge vorbereitet: Autonome angeklagt
Die Zündel-Pläne der verhafteten Linksextremisten:
Als die drei Verdächtigen am 9. Juli in einem Park in Eimsbüttel festgenommen wurden, fanden die Beamten in dem Rucksack eines Verdächtigen vier Brandsätze, dazu Zettel mit Adressen – unter anderem von Wohnsenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD). Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.
Die drei Beschuldigten waren Polizeiangaben zufolge kurz vor ihrer Festnahme mit Fahrrädern unterwegs gewesen und hatten sich in einer Grünanlage verdächtig verhalten. Im Rucksack des 31Jährigen seien mehrere selbst gefertigte Brandsätze gefunden worden, dazu Grillanzünder, Feuerzeug und Handschuhe. Der andere Mann und die Frau hätten ebenfalls Handschuhe und Feuerzeuge sowie Wechselbekleidung in Rucksäcken gehabt. Die beiden Männer seien polizeibekannte Personen aus dem linksextremen Spektrum, hieß es.
Die Anklage lautet nun auf
Verabredung zur gemeinschaftlichen Begehung von drei Brandstiftungen und einer schweren Brandstiftung. Wegen der besonderen Bedeutung des Verfahrens sei das Landgericht zuständig, sagte Gerichtssprecher Kai Wantzen. Eine Strafkammer muss nun die Anklage prüfen. Lässt das Gericht sie zu, kommt es zum Prozess.
Zwei der drei Angeklagten sitzen seit Sommer in U-Haft. Eine 28-jährige Frau kam inzwischen wieder auf freien Fuß. Den beiden Männern – sie sind 27 und 31 Jahre alt – und der Frau drohen bei einer Verurteilung empfindliche Haftstrafen. Der Strafrahmen für eine eventuelle Anklage liegt zwischen drei Monaten und elf Jahren und drei Monaten.
Gegenüber der MOPO sagte Gerichtssprecher Wantzen: „Laut Staatsanwaltschaft hatte das mutmaßliche Vorhaben Anschlagscharakter und hätte Menschen gefährdet.“Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die vier Brandsätze für vier Adressen auf dem Zettel bestimmt waren, die die Beschuldigten mit sich führten. Neben der Privatwohnung von Stapelfeldt standen darauf die
Adresse des Immobilienmaklers Großmann & Berger, die Adresse der Vonovia-Geschäftsräume und die Adresse eines Parkplatzes, auf dem Vonovia-Mitarbeiter ihre Dienstwagen abstellen.
In der linken Szene haben die drei Beschuldigten den Spitznamen „die Drei von der Parkbank“. Auf zahlreichen Graffitis deutschlandweit solidarisieren sich linke autonome Gruppen mit ihnen.