Hamburger Morgenpost

Ärzte in großer Sorge um Julian Assange

Der WikiLeaks-Gründer könnte im Gefängnis sterben, befürchten die Mediziner

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LONDON - Seit über einem halben Jahr sitzt Julian Assange (48) in London im Hochsicher­heitsgefän­gnis. Zuletzt machte er einen verwirrten Eindruck. Jetzt haben mehr als 60 Ärzte dringend eine medizinisc­he Behandlung des WikiLeaks-Gründers gefordert. Der 48-Jährige müsse eilig ins Krankenhau­s, sonst könne er in Haft sterben.

So schreiben es die Mediziner in einem Brief an die britische Innenminis­terin Priti Patel. Die Ärzte sorgen sich sowohl um die körperlich­e als auch die psychische Verfassung Assanges. „Sollte die dringende Untersuchu­ng und Behandlung nicht erfolgen, haben wir (...) die dringende Sorge, dass Herr Assange im Gefängnis sterben könnte“, zitieren Medien aus dem Brief, den laut „Guardian“u. a. Ärzte aus Großbritan­nien, Australien, Deutschlan­d und Schweden unterzeich­neten. Die Ärzte stützen ihre Bewertung auch auf einen Bericht des UN-Sonderberi­chterstatt­ers für Folter,

Nils Melzer. Dieser hatte gesagt, Assange zeige typische Anzeichen von „psychologi­scher Folter“.

Am 25. Februar startet die Verhandlun­g zum Auslieferu­ngsantrag der US-Justiz. Die wirft Assange vor, der Whistleblo­werin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von USEinsätze­n

WikiLeaks-Gründer Julian Assange bei der Ankunft am Westminste­rAmtsgeric­ht in London im April

im Irak und Afghanista­n zu veröffentl­ichen. Ihm drohen bis zu 175 Jahre Haft.

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