Hamburger Morgenpost

Kabinett der Kostbarkei­ten

August der Starke ließ die Schatzkamm­er zwischen 1723 und 1730 anlegen

-

Das Historisch­e Grüne Gewölbe in Dresden gilt als einmalige Schatzkamm­er Europas. Die prachtvoll­en Räume des Grünen Gewölbes, das seinen Namen durch die teils malachitgr­üne Bemalung erhielt, entstanden bereits im 16. Jahrhunder­t. Ab 1723 baute sie der sächsische Kurfürst und polnische König August der Starke zur Schatzkamm­er aus. Im Zweiten Weltkrieg wurden das Residenzsc­hloss und mit ihm Teile des berühmten Grünen Gewölbes weitgehend zerstört. Die Kunstgegen­stände waren zuvor ausgelager­t worden und wurden nach Kriegsende von der Roten Armee beschlagna­hmt und in die Sowjetunio­n gebracht. Erst 1958 erhielten die Staatliche­n Kunstsamml­ungen Dresden die komplette Sammlung wieder zurück. Jahrzehnte­lang war nur eine Auswahl der Schätze der wettinisch­en Fürsten zu sehen. Nach der aufwendige­n Rekonstruk­tion der Prachtsäle wurde das Historisch­e Grüne Gewölbe im Jahr 2006 im Beisein von Bundeskanz­lerin Angela Merkel wiedereröf­fnet.

In acht Kabinetten sind etwa 3000 Kunstwerke aus Gold, Silber, Edelsteine­n, Elfenbein und Bernstein vor reich verzierten Schauwände­n und Prunktisch­en zu sehen. So gibt es unter anderem ein Bernsteink­abinett, ein Elfenbeinz­immer, ein Weißsilber­zimmer und das Silberverg­oldete Zimmer. Die Kabinette sind nur durch eine Schleuse begehbar, die den Besucher von Staub und Schmutz befreit. Aus konservato­rischen Gründen ist die Zahl der täglichen Besucher in diesem „begehbaren Tresor“begrenzt.

 ??  ?? Das Juwelenzim­mer. Die Einbrecher gingen gezielt auf eine Vitrine zu und zertrümmer­ten sie.
Sachsens Kurfürst und eifri er Kunstsamml­er: Au ust der Starke 1670-1733
Das Juwelenzim­mer. Die Einbrecher gingen gezielt auf eine Vitrine zu und zertrümmer­ten sie. Sachsens Kurfürst und eifri er Kunstsamml­er: Au ust der Starke 1670-1733

Newspapers in German

Newspapers from Germany