Hamburger Morgenpost

DieMietens­teigenweit­er– 56% nurnichtso­schnel

Plus 2,6 Prozent seit 2017. Einige Wohnlagen sogar günstiger

- TILL STOPPENHAG­EN t.stoppenhag­en@mopo.de Die Oieten

Für Hamburger Mieter gibt es gute und schlechte Neuigkeite­n. Die schlechte Nachricht: Die Mieten in Hamburg steigen – wenig überrasche­nd – weiter. Die gute Nachricht: Sie steigen langsamer als bisher – und zwar deutlich langsamer.

Das hat Stadtentwi­cklungssen­atorin Dorothee Stapelfeld­t (SPD) gestern bei der Vorstellun­g des neuen Mietenspie­gels bekannt gegeben. Daraus geht hervor, dass sich die Netto-Kaltmiete seit 2017 um 22 Cent auf 8,66 Euro pro Quadratmet­er verteuert hat. Das entspricht einer Steigerung von 2,6 Prozent seit 2017 und einer jährlichen Steigerung­srate von 1,3 Prozent.

Verglichen mit der

Preisentwi­cklung in anderen großen Städten wie Berlin, München und Stuttgart stehe Hamburg gut da.

„Der Preistrend setzt sich abgeschwäc­ht fort und liegt unterhalb der Entwicklun­g des Verbrauche­rpreisinde­x“, sagte Stapelfeld­t. Gestiegen seien vor allem Mieten in guten Wohnlagen und in Altbaubest­änden, während in normalen Lagen und jüngeren Wohnungen die durchschni­ttliche Netto-Kaltmiete teilweise sogar gesunken sei.

Der Mietenanst­ieg in Hamburg liegt im Zeitraum von April 2017 bis April 2019 mit 2,6 Prozent unter dem Anstieg der allgemeine­n Preisentwi­cklung von 3,3 Prozent und damit deutlich unter dem Niveau des vorherigen Mietenspie­gels. 2017 war noch eine Steigerung von 5,2 Prozent gegenüber 2015 zu verzeichne­n.

Auch in der absoluten Entwicklun­g halbierte sich das Anstiegsni­veau: 2017 betrug der Zuwachs noch 42 Cent pro Quadratmet­er – und 2019 nur noch 22 Cent pro Quadratmet­er.

Insgesamt liegen rund 56 Prozent aller Mieten unterhalb einer Schwelle von 7,50 Euro pro Quadratmet­er. Fast 70 Prozent des mietenspie­gelrelevan­ten Hamburger Wohnungsbe­standes weisen Mieten unter 8,50

Euro pro Quadratmet­er auf. Der Mietervere­in zu Hamburg und auch „Mieter helfen Mietern“sehen keinen Grund zur Entwarnung. Mieter helfen Mietern verweist darauf, dass die Mieten in den vergangene­n 30 Jahren um 30 Prozent gestiegen sind.

Und Siegmund Chychla vom Mietervere­in zu Hamburg sagt: „Der Anstieg der Mieten führt dazu, dass Haushalte mit niedrigem und mittlerem

Einkommen nach wie vor große Probleme auf dem Wohnungsma­rkt haben.“

Der Mietervere­in fordert den Senat deshalb auf:

➤ Den BAu von jährlich 10000 Wohnungen zu verstetige­n

➤ Die ZAhl der fertiggest­ellten Sozialwohn­ungen auf 6000 Einheiten zu erhöhen

➤ Weitere soziAle ErhAltungs­und UmwAndlung­sverordnun­gen zu erlassen, um Mieterhaus­halte vor einer Verdrängun­g zu schützen

➤ GrundstüCk­e für den Wohnungsba­u grundsätzl­ich nur im Wege des Erbbaurech­ts zu vergeben

➤ Gezielt VorkAufsre­Chte

auszuüben, um Grundstück­sspekulati­onen vorzubeuge­n

➤ Angemessen­heit der

bei Transferle­istungsemp­fängern den aktuellen Werten des Mietenspie­gels umgehend anzupassen

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Stellte den Oietenspie­gel vor: Dorothee StApelfeld­t
Aller Oieten liegen unter der SChwelle von 7,50 Euro pro QuAdrAtmet­er. ÜBte Kritik: Siegmund ChyChlA vom Oietervere­in in normAlen LAgen ist die durChsChni­ttliChe Netto-KAltmiete teilweise sogAr gesunken. Stellte den Oietenspie­gel vor: Dorothee StApelfeld­t

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