Ritter Trenk ist jetzt stolz
Kinderbuchautorin Kirsten Boie soll Ehrenbürgerin werden
Sie schafft fantastische Welten für große und kleine Kinder. Die Hamburger Autorin Kirsten Boie ist seit drei Jahrzehnten in vielen Kinderzimmern präsent. Nun soll sie Ehrenbürgerin der Stadt Hamburg werden. Das hat der Senat gestern beschlossen. „Kirsten Boie ist eine außergewöhnliche Schriftstellerin. Sie prägt die Kindheit junger Leserinnen und Leser mit Geschichten, die begeistern, bewegen und zum Nachdenken anregen“, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).
Boie gilt als eine der renommiertesten deutschen Kinderund Jugendbuchautorinnen, deren Bücher in vielen Kinderzimmern zu finden sind. Sie selbst äußerte sich gestern nur kurz: „Natürlich habe ich mich sehr über den Vorschlag des Senats an die Bürgerschaft gefreut – vor allem auch, weil er in meinen Augen eine Wertschätzung der Kinderliteratur und Anerkennung der Bedeutung der Leseförderung ausdrückt“, sagte die 69-Jährige dem OetingerVerlag zufolge. Aus Respekt vor der Entscheidung der Bürgerschaft wolle sie sich vor deren endgültiger Zustimmung allerdings nicht weiter dazu äußern.
Boie hatte vor mehr als 30 Jahren ihr Debüt „Paule ist ein Glücksgriff“veröffentlicht. Seitdem sind rund 100 Bücher von ihr erschienen. Darunter Geschichten über „Ritter Trenk“, Seejungmann „Nix“und die „Möwenweg“-Kinder. Boie setzt sich seit Jahren stark für die
Leseförderung bei Kindern ein. Im August 2018 hatte sie die Hamburger Erklärung „Jedes Kind muss lesen lernen“mitinitiiert und so eine bundesweite Diskussion zum Thema Leseförderung angestoßen. CDU-Fraktionsvorsitzender André Trepoll sagte, „die Hansestadt kann stolz auf sie sein. Trotz Digitalisierung ist das Buch gerade für unsere Kinder wichtiger als das Smartphone. Durch Kinderbücher kann Fantasie entstehen. Kirsten Boie weckt die Begeisterung für das Lesen und das Eintauchen in bunte und aufregende Welten von klein auf an.“
Nach der Zustimmung der Bürgerschaft soll die Ehrenbürgerwürde mit einem Festakt im Rathaus verliehen werden. Seit 1813 wird die höchste Auszeichnung Hamburgs an Menschen verliehen, die sich um die Stadt verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Ehrenbürgern gehören Helmut Schmidt und Uwe Seeler. Zuletzt hatte es immer wieder Forderungen gegeben, dass eine Frau die nächste Ehrenbürgerin werden sollte. So sind unter den 35 Ehrenbürgern bislang nur vier Frauen.