Hamburger Morgenpost

AfD zerfleisch­t sich selbst

Nazi-Sprüche und Gewaltdroh­ungen gegen Landeschef und seine Frau

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Die AfD Mecklenbur­g-Vorpommern zerfleisch­t sich weiter selbst. Neuester Zoff: Ein Kreisvorsi­tzender soll Landeschef Leif-Erik Holm und dessen Frau in einem WhatsApp-Chat Gewalt angedroht haben – unter anderem mit widerliche­n NS-Sprüchen. Das berichtet der NDR.

Die Chats, die dem NDR in Auszügen vorliegen, sollen vom AfD-Kreisvorsi­tzenden von Vorpommern­Rügen, René Kruschewsk­i, stammen. Und darin geht es richtig zur Sache: „Heil Kruschewsk­i“oder „Holm ab ins Gas“heißt es dort. Mal werden Bilder des SS-Chefs Heinrich Himmler gepostet. Mal wird im Chat gefordert, Holm und seine Verbündete­n „müssen wir mit der Wurzel entfernen! Ein für alle mal.“Auch Holms Frau wird explizit Gewalt angedroht.

Der AfD-Landesvors­itzende nannte die Chats im Gespräch mit dem NDR „extrem schockiere­nd, abstoßend und kriminell“und macht sich Sorgen um das Erscheinun­gsbild der rechtspopu­listischen Partei. Holm hat nach eigenen Angaben Strafanzei­ge erstattet – zusammen mit zwei weiteren Betroffene­n des AfDKreisve­rbandes Vorpommern-Rügen.

Holm, der auf Rügen seinen Wahlkreis hat, fordert nun außer juristisch­en Konsequenz­en auch einen Parteiauss­chluss Kruschewsk­is, wenn sich die Chats als echt herausstel­len sollten.

Kruschewsk­i selbst bestreitet auf seiner FacebookSe­ite, der Urheber der Chats zu sein, und will eine eidesstatt­liche Erklärung dazu abgegeben haben. Er betrachtet die Vorwürfe als „durchschau­bare Schmutzkam­pagne“, die „inszeniert“worden sei, um den sogenannte­n Flügel der AfD „zu diskrediti­eren und als Korrektiv innerhalb der Partei mittelfris­tig auszuschal­ten“. Der Flügel ist eine rechtsextr­eme Strömung innerhalb der AfD.

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Mecklenbur­g-Vorpommern­s AfD-Landeschef Leif-Erik Holm

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