„Ein krasses Geschäft“
Für die bisweilen seltsamen Wege beim FC St. Pauli ist er seit dem vergangenen Freitag ein weiteres Paradebeispiel: Ersin Zehir hatte zum letzten Mal am fünften Spieltag in Dresden im Kader gestanden, seine bislang einzigen zehn Saisonminuten im ersten Match in Bielefeld angehäuft – und stand in Aue plötzlich in der Startelf. An seiner Sicht der Dinge hat das nichts geändert, so kann und will der 21-Jährige nicht weitermachen.
Zehir, der im Sommer 2014 aus der U17 des VfB Lübeck kam, zeichnet sein sehr klarer Kopf aus. „Mir war von Anfang an bewusst, dass ich auf meine Chance warten muss, weil es zunächst nicht so gut lief“, erzählt er. „Ich war geduldig, hab weiter Vollgas gegeben.“Durch die dramatische Verletzungssituation beim Kiezklub rückte er nicht nur wieder in den Fokus, sondern direkt in die Startelf – schön! Dass er zur Pause schon wieder Feierabend
hatte, war hingegen weniger prickelnd, „aber so ist der Fußball halt“.
Dabei war ja abzusehen, dass es ausbaufähig laufen würde. „Gerade wenn man nach langer Zeit wieder spielen durfte, ist es nicht so einfach, wieder reinzukommen“, sagte der Mittelfeldmann. „Aber ich fand, es war okay. Ich hab viele Ballkontakte gehabt, ein, zwei Unsicherheiten, was passieren kann.“Im Großen und Ganzen glaube er, dass er die
Aufgabe, die ihm der Trainer gegeben hat, relativ gut erfüllt habe. Mit mehr Spielpraxis käme gewiss mehr Sicherheit, aber vermutlich wird man das nie erfahren, jedenfalls nicht in dieser Saison.
„Es lief unter dem anderen Trainer (Markus Kauczinski; d. Red.) besser für mich, da war ich häufiger im Kader.“Das sei jetzt eben nicht so, weiß Zehir, und bezeichnet seine Lage als „manchmal nicht so einfach für den
Kopf “, das alles zu verarbeiten, könne schon mal schwierig werden für eine Person. „Aber ich kam und komme damit relativ gut zurecht. Mir hat mein Umfeld sehr geholfen, ich habe von Familie und Freunden Unterstützung bekommen“.
Natürlich sei der Fußball „ein krasses Geschäft, aber das weiß man auch“. Und so denkt Zehir laut über einen Tapetenwechsel nach, denn dauerhaft in der U23 geparkt zu werden, ist für ihn keine
Diese „Clown-Show“wird so richtig teuer! Im Akkord wurde beim Stadtderby zwischen St. Pauli und dem HSV im September Pyrotechnik und Feuerwerk gezündet. Das Spiel musste unterbrochen werden. Nun drohen den beiden Hamburger Klubs Rekordstrafen!
Wie der DFB gestern mitteilte, hat der Kontrollausschuss Geldstrafen in Höhe von 250000 Euro für den HSV und 180 000 Euro für die Kiezkicker beantragt – Rekord! Strafen in dieser Größenordnung hat es zuvor noch nicht gegeben.
Die Strafanträge seien den beiden Klubs zugestellt worden, teilte der DFB mit. Die Vereine „können nun innerhalb einer gestellten Frist darüber entscheiden, ob sie dem jeweiligen Strafantrag zustimmen oder nicht“, hieß es. Beide Vereine äußerten sich offiziell zunächst nicht.
HSV-Trainer Dieter Hecking ärgert sich: „Es kostet mich nur Geld, wenn ich neue Spieler haben will. Natürlich ist es Geld, das wird gerne anders verwendet hätten. Es ist ja dem geschuldet, was die letzten Jahre passiert ist. Das Summieren der Pyro. Aber das Geld fehlt natürlich.“
Das Hamburg-Derby im März wurde für die Klubs bereits richtig teuer. Damals wurden St. Pauli (100 000 Euro) und HSV (150 000 Euro) bereits kräftig zur Kasse gebeten. Diesmal wird es wohl noch deutlich teurer.