Die Backstube ist wieder eröffnet
Das besinnlich-witzige Erfolgsmusical „Die Weihnachtsbäckerei“mit Liedern von Rolf Zuckowski kommt erneut ins Schmidts Tivoli
Alle Jahre wieder sind es diese Jahresendwochen, die in uns die Sehnsucht nach einer heilen Nostalgie-Welt wachsen lassen. Nach trautem Familienglück mit sich liebenden Eltern, braven
Kindern, Hund und Katze, Kerzenschein, Tannenduft und selbst gebackenen Keksen – märchenhafte Weihnachtsharmonie eben, wie sie uns indes zumeist nur noch im Theater begegnet.
Doch umso vehementer kämpft Rolf Zuckowski für diese Alternative zur düsteren Alltagswelt mit Umweltängsten, Kitaplatz-Sorgen und zerbrochenen Ehen: „Märchen sind immer erlaubt“, sagt Deutschlands bekanntester Kinderliedermacher. „Die Vielfalt, in der Familien heute leben und was Eltern und Kinder miteinander aushalten müssen, die muss nicht ständig auf der Bühne inszeniert werden.“Und so ist er denn auch glücklich mit der wunderschönen Advents-Idylle seines Familien-Musicals „Die Weihnachtsbäckerei“, das nach seiner gefeierten Hamburg-Premiere 2018 heuer während der Adventszeit durch ganz Deutschland tourt und den Dezember über erneut im Tivoli zu erleben ist.
Dabei ist es eigentlich gar nicht sein Stück – „ich selbst bin kein Mann für Dialoge und Bühneninszenierungen“. Doch als vor drei Jahren mit Martin Lingnau einer der erfolgreichsten Musiktheaterautoren – der Norddeutsche machte bereits Musicals wie „Das Wunder von Bern“oder den Reeperbahn-Dauerbrenner „Heiße Ecke“zu Bühnenhits – auf ihn zukam und vorschlug, aus dem Ohrwurm „In der Weihnachtsbäckerei“ein Musical zu backen, hat Zuckowski zugestimmt.
Wobei für den Mann mit dem Silberhaar klar war, dass das Stück nicht nur ein Plätzchen-Backspaß werden, sondern vor allem der Adventsgedanke, die weihnachtliche Botschaft, spürbar bleiben sollte. „Wenn etwa das Lied ,Dezemberträume’ oder auch ,Bald, bald, bald’ erklingt, dann ist die kindliche Weihnachtssehnsucht auch für Erwachsene spürbar“, freut sich der vierfache Großvater.
Denn davon ist der Kinderliedermacher überzeugt: Mag in unserer digitalisierten Welt auch manch weihnachtlicher Zauber verloren gegangen sein – „wir können ihn uns zurückholen durch entsprechende Stimmungen und dadurch, dass wir uns lieb haben und uns wertschätzen, nicht zuletzt durch gewisse Lieder, Speisen oder Weihnachtsbäckereien“.
Letztere stammen im Hause Zuckowski übrigens bis heute aus den Händen seiner Frau, Kinder und Enkel: Der Lied-Meister selbst, der in den Adventswochen besonders gern die Kemmschen Kuchen seiner Kindheit knabbert, begnügt sich mit dem Naschen. „Unsere Küche ist zu klein“, schmunzelt der Sänger. „Und meine Frau freut sich, dass es Dinge gibt, von denen ich mich dann überraschen lasse.“
➤ 30.11.-26.12., Karten 19,60-36,10 Euro, Tel. 31 77 88 99