Das ist der Held von der A7
Servicetechniker rettet eingeklemmten Lkw-Fahrer
Von STEPHANIE LAMPRECHT
Das beherzte Eingreifen eines Ersthelfers mit schwerem Gerät hat einem eingeklemmten Lkw-Fahrer nach dem Mega-Crash auf der A7 vermutlich das Leben gerettet: Servicetechniker Stephan Falkenhorst hat einen Kettenzug an dem eingedrückten Führerhaus angebracht – und die verbogenen Blechteile auseinander gezogen, so dass der Schwerverletzte wieder Luft bekam.
Der Mitarbeiter einer Firma für Hebetechnik fährt auf der A7 Richtung Süden, als er bei Kaltenkirchen die Unfallstelle auf der Gegenfahrbahn
sieht. Retter der Feuerwehr sind noch nicht da. Falkenhorst bemerkt die lebensbedrohliche Lage, in der sich einer der eingeklemmten Lasterfahrer befindet. „Ich sah den jungen Mann, schwer eingeklemmt, der konnte kaum noch atmen“, sagt Falkenhorst gegenüber Blaulicht News, „ich dachte: Ich habe ja einen Kettenzug und ein bisschen Hebezeug im Auto.“
Ohne zu zögern, setzt der Techniker eine Kette am Führerhaus an. Falkenhorst: „Wir konnten die A-Säule ein bisschen entspannen, so dass der Brustkorb des Fahrers wieder frei kam, er etwas zu Luft kam. Ich konnte ihn ganz kurz ansprechen, dann kam auch schon die Feuerwehr. Das war Instinkt, mehr nicht.“Der Lkw-Fahrer (29) wurde geborgen und mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Ebenso der zweite verletzte Lasterfahrer (59). Bei dem Unfall war gestern gegen 9 Uhr der jüngere der Fahrer an einem Stauende auf den Laster des älteren gefahren, beide Zugmaschinen kippten um.
Den Stau ausgelöst hatte ein anderer Unfall: Gegen 4.10 Uhr war der Fahrer (71) eines Jaguar auf den linken Fahrstreifen gewechselt, ohne auf den Verkehr zu achten. Ein heranrasender Porsche krachte auf die Nobelkarosse, ein vorbeifahrender Mercedes wurde ebenfalls beschädigt. Während der Rentner im Jaguar verletzt wurde, blieb der Porsche-Fahrer (26) unversehrt – ebenso der Mercedes-Fahrer (27).