Hamburger Morgenpost

Böllerverb­ote bleiben absolute Ausnahme

Die meisten Städte lassen Feuerwerke zu

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Der Vorstoß der Deutschen Umwelthilf­e für ein Böllerverb­ot in Städten läuft im Norden weitgehend ins Leere. In Hamburg, Kiel und Lübeck sind keine Verbote privater Silvester-Feuerwerke geplant, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Die Umwelthilf­e hatte ihren Vorstoß mit der Feinstaubb­elastung begründet. Sie beantragte Feuerwerk-Verbote in 98 deutschen Städten, darunter Flensburg und Hamburg.

In Hamburg wurde der EU-Grenzwert nach Angaben der Innenbehör­de 2011 zum letzten Mal überschrit­ten. Im Hinblick auf Müllvermei­dung und Kosten der Straßenrei­nigung ist es aus Sicht der Umweltbehö­rde wünschensw­ert, das private Feuerwerk zu beschränke­n.

Lübecks Stadtsprec­her Hansjörg Wittern sagte, Anträge,

Feuerwerke zu verbieten oder einzuschrä­nken, hätten keine Mehrheit gefunden. Flensburg arbeitet an einem alternativ­en Angebot für den Jahreswech­sel 2020/21, etwa mit einer Lichtshow. „Wir sind kein großer Fan des herkömmlic­hen Feuerwerks“, sagte ein Stadtsprec­her. Ob die Stadt generelle Verbote ausspreche­n kann, werde noch geprüft.

Auf Sylt herrscht ganzjährig Feuerwerks­verbot.

Grund ist der Schutz der zahlreiche­n reetgedeck­ten Gebäude. Wegen des beständige­n Windes gilt das Abbrennver­bot auch am Strand. Der Sylter Einzelhand­el unterstütz­t dies mit einem freiwillig­en Verzicht auf den Verkauf von Raketen und Co. Und es gibt noch mehr, die mit gutem Beispiel vorangehen: In Mölln will der Baumarkt „Werkers Welt“laut Prokurist Detlev Schmalfeld in diesem Jahr komplett auf den Verkauf von Silvesterf­euerwerk verzichten. „Wir wollen damit einen Beitrag zum Umweltschu­tz leisten und wir denken auch an die Tiere, die ja oft unter der Böllerei leiden“, sagte Schmalfeld. Die Mehrheit der Kunden habe positiv auf diese Ankündigun­g reagiert.

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Umwelt? Egal, es wird weiter geböllert.

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