Seltsam, verwirrend – und einfach großartig
Aldous Harding & Band im Knust
Das Knust an der Feldstraße ist restlos ausverkauft. Ungefähr 500 Menschen warten auf die Hauptperson des Abends. Doch Aldous Harding lässt zunächst auf sich warten. Erst um 22 Uhr betritt sie die Bühne des Clubs.
Sie beginnt ihr Konzert mit „Designer“, es folgen „Fixture Picture“, „Zoo Eyes“und weitere Songs ihres aktuellen Albums. Abseits ihres Gesangs ist die Neuseeländerin an diesem Abend keine Frau der großen Worte. Nur selten setzt sie zu Ansagen an. Die braucht es allerdings auch nicht, denn ihre Fans sind mit ihrer Musik ohnehin so vertraut, dass am Anfang fast jedes Songs Jubelrufe zu hören sind.
Aldous Harding hat eine seltsame aber umso beeindruckendere Bühnenpräsenz. Jede Emotion sieht man ihr unmittelbar an. Sie reißt die Augen auf, schließt sie komplett, verdreht sie nach oben oder fängt plötzlich unvermittelt an zu lächeln oder zu nicken. Genauso wie sie selbst in ihrer eigenen Welt zu schweben scheint, schwebt dabei auch ihre Stimme über den perfekt gespielten und minimalistischen Arrangements.
Dem Publikum bleibt dabei gar nichts anderes übrig, als ihr in ihre Welt zu folgen. Ruhig und konzentriert hört es der Sängerin zu, die zum Abschluss des Abends sogar noch den bisher unveröffentlichten Song „Old Peel“spielt. Nach zwei Zugaben und einer Stunde intensiven Konzerts verabschiedet sich Aldous Harding mit ihrer Band von der Bühne und hinterlässt ein glückliches und begeistertes Publikum.