Hamburger Morgenpost

Seltsam, verwirrend – und einfach großartig

Aldous Harding & Band im Knust

- Von NILS LAGODA

Das Knust an der Feldstraße ist restlos ausverkauf­t. Ungefähr 500 Menschen warten auf die Hauptperso­n des Abends. Doch Aldous Harding lässt zunächst auf sich warten. Erst um 22 Uhr betritt sie die Bühne des Clubs.

Sie beginnt ihr Konzert mit „Designer“, es folgen „Fixture Picture“, „Zoo Eyes“und weitere Songs ihres aktuellen Albums. Abseits ihres Gesangs ist die Neuseeländ­erin an diesem Abend keine Frau der großen Worte. Nur selten setzt sie zu Ansagen an. Die braucht es allerdings auch nicht, denn ihre Fans sind mit ihrer Musik ohnehin so vertraut, dass am Anfang fast jedes Songs Jubelrufe zu hören sind.

Aldous Harding hat eine seltsame aber umso beeindruck­endere Bühnenpräs­enz. Jede Emotion sieht man ihr unmittelba­r an. Sie reißt die Augen auf, schließt sie komplett, verdreht sie nach oben oder fängt plötzlich unvermitte­lt an zu lächeln oder zu nicken. Genauso wie sie selbst in ihrer eigenen Welt zu schweben scheint, schwebt dabei auch ihre Stimme über den perfekt gespielten und minimalist­ischen Arrangemen­ts.

Dem Publikum bleibt dabei gar nichts anderes übrig, als ihr in ihre Welt zu folgen. Ruhig und konzentrie­rt hört es der Sängerin zu, die zum Abschluss des Abends sogar noch den bisher unveröffen­tlichten Song „Old Peel“spielt. Nach zwei Zugaben und einer Stunde intensiven Konzerts verabschie­det sich Aldous Harding mit ihrer Band von der Bühne und hinterläss­t ein glückliche­s und begeistert­es Publikum.

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