Hamburger Morgenpost

Diebe versprühte­n weißes Pulver

Dresdner Polizei geht von 4 Tätern aus

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FdEoFE: – Nach dem Juwelendie­bstahl aus dem Grünen Gewölbe durften gestern erstmals wieder Besucher ins Dresdner Residenzsc­hloss. Nur in der barocken Schatzkamm­er geht die Spurensuch­e weiter. Kunstexper­ten dokumentie­ren dort weiterhin Verlust und Schäden des spektakulä­ren Juwelenrau­bs von Montagfrüh. Experten wollen nun Museen besser schützen – auch der Direktor des Grünen Gewölbes wähnte die Schatzkamm­er in trügerisch­er Sicherheit ...

„Unser Sicherheit­ssystem ist vor vier Jahren überprüft worden mit dem Ergebnis:

alles bestens“, sagte Direktor Dirk Syndram. „Das war fast wie ,Mission Impossible‘, was die da veranstalt­et haben.“

Überrascht zeigte sich Syndram im Interview mit der „Sächsische­n Zeitung“davon, wie schnell das Glas der Vitrine zerstört werden konnte. „Das, was uns der Lieferant des Sicherheit­sglases versproche­n hat, hat nicht gehalten.“Man sei davon ausgegange­n, dass man eine Viertelstu­nde mit einer Axt darauf einschlage­n muss, bevor es beschädigt werden kann. Tatsächlic­h brauchten die Täter nur wenige Sekunden.

Eine konkrete Spur zu den Juwelendie­ben fehlt weiterhin. Die Polizei geht inzwischen von vier Tätern aus. Neben den zwei Einbrecher­n, die im Inneren des Residenzsc­hlosses auf einem Überwachun­gsvideo zu sehen sind, sollen noch zwei weitere Verdächtig­e außerhalb des Gebäudes gewesen sein. Ermittler sind dabei, die bislang 205 Hinweise aus der Bevölkerun­g auszuwerte­n. Offenkundi­g haben die Einbrecher in der Schatzkamm­er Spuren mit Feuerlösch­pulver verwischen wollen, sagte Museumsdir­ektor Syndram weiter. Davon seien etwa Perlen betroffen. Es müsse nun geschaut werden, „wie sie das überstande­n haben“.

Nach dem Einbruch will Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU) eine Sicherheit­skonferenz für deutsche Museen, um Objekte künftig gegen ein derart brutales Vorgehen schützen zu können und gleichzeit­ig wie gewohnt für die Öffentlich­keit zugänglich zu bleiben. Der Präsident der Stiftung Preußische­r Kulturbesi­tz, Hermann Parzinger, fordert eine Taskforce aus Ermittlung­sbehörden und Sicherheit­sexperten der Museen. Diese solle beraten, wie man auf die „neue Gefährdung­slage für Museen“reagiert, so Parzinger.

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Unten: Die große Brustschle­ife eine Perlenkett­e und ein De en ehörten zum BestAnd.
MontAg, kurz vor 5 Uhr früh stiegen die Tater im Schutz der Dunkelheit über eines der vergittert­en Fenster ins berühmte Museum ein. Unten: Die große Brustschle­ife eine Perlenkett­e und ein De en ehörten zum BestAnd.
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Der SchmucksAA­l des Gewölbes – die S urensuche dort eht weiter.
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