MISSBRAUCHS-SKANDAL
25 Mio. Dollar für Klägerinnen. Versicherung soll zahlen
NEW YORK – Ex-Hollywoodmogul Harvey Weinstein will sich freikaufen: Laut „New York Times“hat er einer Grundsatzvereinbarung über die Zahlung von 25 Millionen Dollar Entschädigung an Dutzende Frauen zugestimmt, die ihm sexuelle Gewalttaten vorwerfen. Aus eigener Tasche muss er allerdings nichts beisteuern ...
Die Millionensumme soll unter mehr als 30 Schauspielerinnen und früheren Angestellten Weinsteins aufgeteilt werden, die juristisch gegen den ehemaligen Filmproduzenten vorgegangen sind. Die von diesen Frauen erhobenen Anschuldigungen reichen von sexueller Belästigung bis Vergewaltigung. Die Vereinbarung muss allerdings noch von allen beteiligten Parteien unterzeichnet und vom Gericht genehmigt werden, sagte der Anwalt Aaron Filler, der die Schauspielerin Paz de la Huerta vertritt.
Laut dem US-Promiportal „TMZ“muss Weinstein im Rahmen der Vereinbarung keinerlei Schuld eingestehen. Der 67-Jährige beteuert bis heute, alle seine sexuellen Kontakte hätten im gegenseitigen Einvernehmen stattgefunden. Auch muss Weinstein die Entschädigungen nicht aus eigener Tasche bezahlen. Vielmehr sollten die Versicherer seines bankrotten früheren Filmstudios die Zahlungen übernehmen, so „TMZ“. Die Vereinbarung stieß bei einem Teil der Frauen, die sich als Weinstein-Opfer bezeichnen, und deren Anwälten auf harsche Kritik.
Um knapp einen Monat vor dem Prozess auf freiem Fuß zu bleiben, muss der frühere Filmmogul außerdem eine deutlich höhere Kaution hinterlegen. Nachdem die Staatsanwälte zahlreiche Verstöße Weinsteins beim Tragen der elektronischen Fußfessel moniert hatten, entschied das Gericht in New York, die Kaution des gestrauchelten Filmmoguls von einer auf fünf Millionen Dollar zu erhöhen.
Der 67-jährige Ex-Produzent kam mit einer Gehhilfe ins Gericht in Manhattan. Er war zuletzt schwer humpelnd und gestützt auf Helfer gesehen worden. Dem Magazin „Variety“zufolge muss Harvey Weinstein sich nach einem Autounfall im August einer RückenOperation unterziehen. Der Prozessauftakt soll deshalb aber nicht in Gefahr sein.
Freitag, 13. Dezember 2019 39