Hamburgs AbwasserAutobahn
Schutz gegen Überflutungen:
Die Stadt hat eine neue Abwasserautobahn! „Hamburg Wasser“hat sein Programm zur Entlastung des Kanalisationssystems abgeschlossen. 30 Jahre arbeitete das städtische Unternehmen an der Umsetzung.
Die Hansestadt rüstet für die Zukunft auf. Denn infolge des Klimawandels kommt es immer häufiger zu Starkregen und Stürmen. Doch nicht nur der Klimawandel macht der Infrastruktur zu schaffen, sondern auch die zunehmende Bebauung und Befestigung von Grünflächen – Regenwasser kann nicht mehr versickern, sondern fließt in die Kanalisation. Fällt zu viel Regen in kurzer Zeit, sind die unterirdischen Systeme schnell überfordert. Die Folge: Das verschmutzte Wasser landet ungefiltert in den Gewässern – die Folge könnte unter anderem Fischsterben sein.
Genau da setzt „Hamburg Wasser“mit seinem sogenannten Innenstadt-Entlastungsprogramm an. Zusätzlich zu dem bestehenden Kanalsystem wurde ein zweites, noch tieferes Kanalnetz aufgebaut. Die Kanalisation wurde durch sogenannte Sammler-, Speichersiel- und Transportsielnetze ergänzt. Sie sorgen dafür, dass das überschüssige Wasser bei Starkregen in die tief liegenden Sammelbecken fließt – und nicht mehr ungefiltert in die Gewässer. In Zahlen: 17 600 Kubikmeter zusätzliches Speichervolumen sind jetzt durch den Neubau von 6,2 Kilometern Transportund Speichersielen entstanden.
„Der Ausbau unserer Sielnetze bedeutet Gewässerschutz und Schutz für Bürgerinnen und Bürger vor überlaufenden Kellern und Straßen“, sagte Umweltsenator Jens Kerstans (Grüne). „Hamburg Wasser“habe mit Abschluss dieses Programms seinen Teil zur Vorbereitung auf den Klimawandel geleistet, sagte Nathalie Leroy, Geschäftsführerin von „Hamburg Wasser“. „Künftig möchten wir gemeinsam mit der Stadt erreichen, dass der Regen naturnah versickert.“
Der Ausbau der Siele in Hamburgs Untergrund ist nur ein Baustein des Regenwasser-Managements. Das langfristige Ziel: Hamburg muss zu einer sogenannten „Schwammstadt“werden, so Leroy. Das bedeutet, dass Regenwasser gar nicht erst in die Siele gelangen kann. Durch versickerungsfähige Materialien, Grünflächen und begrünte Fassaden soll Regenwasser gespeichert und erst langsam wieder abgegeben werden.
Das Hamburger Sielnetz wird seit 1990 stetig ausgebaut, um Alster, Elbe und Bille besser vor überlaufenden Kanälen zu schützen.
Der Ausbau schützt Bürgerinnen und Bürger vor überlaufenden Kellern und Straßen. Umweltsenator Jens Kerstan