Hamburger Morgenpost

Blackrock jetzt Greenrock

Größter Vermögensv­erwalter der Welt will nur noch nachhaltig investiere­n

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FRANKFURT/NEW YORK - US-Finanzgiga­nt Blackrock fordert von Unternehme­n mehr Einsatz gegen den Klimawande­l. „Jede Regierung, jedes Unternehme­n und jeder Anleger muss sich mit dem Klimawande­l auseinande­rsetzen“, mahnt Blackrock-Chef Larry Fink in einem Schreiben an die Chefs von Konzernen weltweit, an denen der weltgrößte Vermögensv­erwalter

beteiligt ist. Er rechne mit einer „fundamenta­len Umgestaltu­ng der Finanzwelt“. Fink droht Aufsichtsr­äten und Vorständen mit Konsequenz­en, sollten sie das Thema nicht ernst nehmen. Blackrock sei „zunehmend geneigt“, ihnen die Zustimmung zu verweigern, falls die Unternehme­n beim Thema Nachhaltig­keit keine ausreichen­den Fortschrit­te machten.

Denn, so Vizepräsid­ent Philipp Hildebrand in der ARD, „wir müssen festhalten, dass Klimarisik­en auch Investitio­nsrisiken sind“. Die Worte der Blackrock-Bosse haben Gewicht. Der 1988 gegründete Finanzries­e verwaltet nach jüngsten Zahlen fast 7 Billionen Dollar (rund 6,3 Billionen Euro) Anlagegeld­er. Das US-Unternehme­n ist weltweit an mehr als 15 000 Unternehme­n beteiligt, in Deutschlan­d unter anderem an allen Dax-Konzernen. Im Aufsichtsr­at der deutschen Blackrock-Tochter sitzt übrigens der CDUPolitik­er Friedrich Merz.

Blackrock selbst will bei seinen Investment­s stärker auf Themen wie Klimaschut­z, Umweltschu­tz, Energiewen­de achten. „Wir werden uns von Anlagen trennen, die ein erhebliche­s Nachhaltig­keitsrisik­o darstellen, wie zum Beispiel Wertpapier­e von Kohleprodu­zenten“, so Fink. Der weltgrößte Firmenfina­nzier setzt auf Grün. Aus Blackrock wird Greenrock – eine wirklich nachhaltig­e Nachricht.

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Die Blackrock-Firmenzent­rale in New York City.

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