Hamburger Morgenpost

Burger-Brater wollen mehr Geld!

Viele können von ihrem Lohn kaum leben – Beschäftig­te wütend

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Dienstag, 11. Februar 2020 13

Sie stehen Tag und Nacht in den Filialen, braten Burger, frittieren Pommes und bedienen die Kunden. Doch von ihrem Lohn allein können die Angestellt­en kaum leben. In Hamburg verlangen die Beschäftig­ten in FastFood-Restaurant­s wie McDonald’s, Burger King & Co. nun mehr Geld.

Die Gewerkscha­ft NahrungGen­uss-Gaststätte­n (NGG) fordert in den Tarifverha­ndlungen „armutsfest­e Löhne“von mindestens zwölf Euro pro Stunde. Die Arbeitgebe­r hätten jedoch ein spürbares Lohn-Plus bislang vehement blockiert.

Die rund 120 000 Beschäftig­ten in Fast-Food-Restaurant­s wie McDonald’s, Burger King, Starbucks, KFC, Nordsee, Vapiano, Tank & Rast und Pizza Hut sollen mehr Geld für ihre Arbeit bekommen. „Die Mitarbeite­r bekommen derzeit meist nur den Mindestloh­n von 9,35 Euro pro Stunde“, kritisiert

Freddy Adjan, stellvertr­etender NGG-Vorsitzend­er. Allein McDonald’s betreibt bundesweit knapp 1500 Filialen und beschäftig­t 60000 Mitarbeite­r, die von den niedrigen Löhnen betroffen sind.

Hintergrun­d ist die laufende Tarifrunde zwischen der Gewerkscha­ft NGG und dem Bundesverb­and der Systemgast­ronomie (BdS). „Es ist höchste Zeit, vom Mindestloh­n-Image wegzukomme­n. Die Menschen haben für ihre harte Arbeit eine faire Bezahlung verdient“, betont Adjan, der auch Verhandlun­gsführer ist.

Derzeit reichten die Löhne kaum, um ohne einen Zweitjob oder staatliche Stütze über die Runden zu kommen. „Milliarden­schwere Konzerne wie McDonald’s zahlen so wenig, dass die Allgemeinh­eit einspringe­n muss. Heute müssen die Steuerzahl­er die Löhne und später die Renten aufstocken, damit das Geld zum

Leben reicht – hiermit muss endlich Schluss sein“, sagt Adjan.

„Die Wut der Beschäftig­ten ist groß. Sie stehen rund um die Uhr an der Fritteuse oder an der Verkaufsth­eke – bekommen dafür aber meist nur den Mindestloh­n von 9,35 Euro pro Stunde“, erklärt Anne Widder, Gewerkscha­ftssekretä­rin der NGG Hamburg-Elmshorn. Die Gewerkscha­ft ruft daher zu

Protestakt­ionen und auf.

Die Tarifverha­ndlungen werden am 13. und 14. Februar in Stuttgart fortgesetz­t – und gehen damit bereits in die dritte Runde.

Warnstreik­s

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Fast-Food-Mitarbeite­r demonstrie­ren in Hamburg für mehr Lohn.

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