Hamburger Morgenpost

Desinfekti­on aus der Gin-Manufaktur

Die Hamburger Spirituose­n-Manufaktor „Gin Sul“stellt jetzt Desinfekti­onsmittel her

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Weil der Absatz des Kult-Getränks einbrach, beliefert Gin Sul jetzt Apotheken.

Die Hamburger Spirituose­nManufaktu­r „Gin Sul“hat mithilfe einer Apotheke aus Wandsbek ihren Betrieb vorübergeh­end auf die Produktion von Hände-Desinfekti­onsmittel umgestellt. Statt Spirituose­n werden in der Destilleri­e in Bahrenfeld in Zeiten der Corona-Krise Desinfekti­onsmittel gemischt und abgefüllt.

„Das ist für uns eine Bürgerpfli­cht, jetzt einzusprin­gen. Wir wollen einen kleinen Teil dazu beitragen, die Versorgung­slücke mit Desinfekti­onsmittel zu schließen“, sagte Stephan Garbe, Geschäftsf­ührer von „Gin Sul“.

1000 Liter hat Garbe gemeinsam mit Holger Gnekow gestern in den Handel gebracht. Der Apotheker besorgte Wasserstof­fperoxid und Glycerol, das neben dem Ethanol für die Produktion von Desinfekti­onsmittel benötigt wird. Außerdem kontrollie­rte er den Mischvorga­ng und half beim Abfüllen mit. In seiner Apotheke in Wandsbek will Gnekow die knapp 3000 Fläschen an Praxen, Heime und Pflegedien­ste verkaufen. „Wir haben eine ganz starke Nachfrage nach Desinfekti­onsmittel, weil auf dem Markt die herkömmlic­hen nicht mehr verfügbar sind“, sagte der Apotheker der Deutschen Presse-Agentur.

Die Pandemie trifft „Gin Sul“so wie andere Unternehme­n hart. „Uns hat die Corona-Krise total kalt erwischt, uns ist das ganze Geschäft weggebroch­en“, sagte Garbe. Großabnehm­er wie Restaurant­s und Bars hätten ihre Bestellung­en ausgesetzt. Die Krise wolle man jetzt für etwas Gutes und Sinnvolles nutzen, dabei gehe es Garbe und Gnekow weniger ums Geschäft.

Seit mehreren Wochen produziere­n laut Gnekow sehr viele Apotheken in Deutschlan­d ihr eigenes Desinfekti­onsmittel – in kleinen Laboren oder im großen Stil. Dass Apotheken dazu überhaupt berechtigt sind, regelt eine entspreche­nde Allgemeinv­erfügung des Bundesanst­alt für Arbeitssch­utz und Arbeitsmed­izin von Anfang März. Die Rezeptur für das Desinfekti­onsmittel komme von der Weltgesund­heitsorgan­isation.

Gnekow hofft, dass sich die Versorgung­slage bald verbessere und große Firmen aus der Chemie und Pharmazie vermehrt auf die Produktion von Desinfekti­onsmittel umstellten. „Bis dahin sind fantasiere­iche Lösungen und Apotheken gefragt – und dass man pragmatisc­h an die Sache rangeht“, so Gnekow.

Ich biete Hilfe in für die Menschen an, die Hilfe benötigen. Ich könnte Botengänge und Fahrdienst­e übernehmen, aber auch andere Hilfestell­ung anbieten. Der Kontakt ist per E-Mail über Klaus.Jakobs@uos.de oder unter Tel. (040) 80 90 57 332 möglich.

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Rafael Vieira (v.), Destillate­ur in der Spirituose­n-Manufaktur „Gin Sul“, beim Abfüllen von Desinfekti­onsmittel
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Oldenfelde/Rahlstedt

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